AstrobienenAstrobienen

Was sind denn Astrobienen? Es sind Bienen, die ihren Stock im Weltraum bauen und dort mit der Königin umherfliegen. Klingt verrückt? Ja, das Thema ist es. Das Spiel hingegen ist ein erstklassiges Worker-Placement-Spiel.
Zu Beginn erhält jeder sein Bienenvolk, eine Weltraumkolonie sowie ein paar Ressourcen. Jedes Bienenvolk besitzt seine spezielle Fähigkeiten, der Weltraum hält individuelle Belohnungen bereit. Die Spieler starten daher mit unterschiedlichen Ausgangssituationen.

In einem Spielzug fliegt entweder ein Biene aus oder ich hole alle Bienen zurück zum Stock. In den meisten Fällen fliegt eine Bienen aus und setzt sich auf eines der sechs möglichen Felder. Ist dort schon eine Biene, kehrt diese mit größerer Stärke zu ihrem Besitzer zurück.
Wenn unsere Biene mit der Königin durch das Weltall fliegt, entdeckt sie Planeten und erhält Ressourcen. Das sind Fasern, Wasser, Pollen. Diese lassen sich umwandeln, wodurch sie auch zu Wachs und Honig werden können, den beiden wertvollen Rohstoffen.
Ressourcen werden für den Erwerb von Waben benötigt. Für Fasern und Waser gibt es Waben mit Lagerplätzen für Ressourcen, die zusätzlich Einkommen ermöglichen. Pollen bringt Waben mit einem Dauereffekt. Mit Wachs erwerben wir Waben mit starkem Einmaleffekt. Eine sehr starke Biene kann auch eine Wabe für Honig erstehen, die dann Siegpunkte bringt.
Andere Möglichkeiten für die Biene sind der Tausch von Ressourcen, die Erweiterung des eigenen Stocks, die Anwerbung neuer Bienen sowie der Erwerb von Karten mit einmaligen Effekten oder Siegpunkten.

Statt eine Biene auszusenden, können auch alle Bienen zurückgerufen werden. Zum einen macht dies die Bienen stärker und zum anderen bringen sie Einkommen von den Waben.
Kehrt eine starke Biene zurück, geht sie in eine Kältekammer und fällt in den Tiefschlaf. Sie bekommt eine letzte Belohnung und nimmt zum Ende des Spiels an einer Mehrheitenwertung teil. Sind die Kältekammern gefüllt, endet das Spiel mit einer letzten Runde. Abschließend gibt es noch Siegpunkte, zum Beispiel aus der Gunst der Königin und der Größe des eigenen Stocks.

Worker-Placement wirkt sich in diesem Spiel ganz anders aus als in den meisten anderen Spielen: Besetzte Plätze sind nicht gesperrt, sondern werden geräumt. Der Spieler, dessen Biene verdrängt wird, erhält sie mit größerer Stärke zurück. Das sorgt für ein äußerst positives Spielgefühl, weil zum einen jede Aktion möglich ist und zum anderen die Rückkehr ein Biene positiv ist. Mir gefällt dazu die asymmetrische Startaufstellung, die es sowohl beim Bienenvolk als auch bei der Weltraumkolonie gibt. Die unterschiedlichen Startvoraussetzung sorgen für Abwechslung und gestaltet jedes Spiel aufs Neue interessant.
Damit stellt sich die Frage nach der Ausgewogenheit. Für die Ausgangssituation ist dies schwer zu bewerten, doch hängt die Wirkung mancher Eigenschaft von der Spielerzahl ab. Die Waben sind nicht gleichwertig. Aus meiner Sicht ist dies sinnvoll, weil ich dafür sorgen muss, an die besseren Waben zu kommen. Gleiches gilt für die Karten. Auch hier finde ich dies gut, weil ich je nach Stärke meiner Biene aus ein bis vier Karten auswählen darf. Wären die einzelnen Waben und die Funktionen auf den Karten jeweils gleichwertig, so würde ich meist mit dem Minimum an Aufwand auskommen. So hingegen sind taktische Überlegungen anzustellen.

Die Astrobienen sind ein Worker-Placement, die ein konstruktives, positives Spielgefühl erzeugen. Durch die Verdrängung stehen den Spielern grundsätzlich alle Möglichkeiten offen. Das ist das Innovative an dem Spiel. Ich empfehle es allein, die Worker-Placement mit vielen Möglichkeiten und positiven Spielgefühl suchen. (wd)

Steckbrief
Astrobienen
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Connie Vogelmann Feuerland 1 - 6 Spieler ab 14 Jahre 60 - 90 Minuten Kwanchai Moriya