Ich spiele Die Weiße Burg sehr gern. Ich war daher sehr erfreut, dass es zu diesem Spiel eine Erweiterung gab: Die Teezeremonie. Sie bringt jetzt mit den Geishas auch Frauen in das bisher ausschließlich Männern vorbehaltene Spiel.
Das Spiel fügt unter dem bisherigen Spielplan eine weitere Leiste an, auf der es neue Würfelfelder gibt: Die Geisha-Aktion und das Hinterland von Himeji. Außerdem gibt es eine grüne Brücke und vier grüne Würfel. Jeder Spieler führt nun vier statt drei Züge aus.
Für das Hinterland von Himeji gibt es neue Karten in zwei Stapeln. Über sie erhalten die Spieler Ressourcen und für ein Siegel eine weitere Aktion. Zwei Aktionen erlauben die Ausführung der beiden oberen bzw. der beiden unteren Aktionen. Bei der einen erhält man Ressourcen, bei der anderen bezahlt der Spieler ein Siegel, um eine weitere Aktion auszuführen. Die beiden Karten zeigen den generellen Aufbau der Himeji-Karten.
Mit der Geisha-Aktion spiele ich eine Geisha am Torbogen ein und bewege sie mit der neuen Ressource Matcha-Besen entweder zum Teich oder zum Tempel. Die Kosten und der Ablauf bei den Geishas entspricht den Höflingen aus dem Grundspiel. Am Teich erhält die Geisha Ressourcen, die variabel sind und zu Anfang des Spiels bestimmt wurden. Zwischen den Runden gibt es die Belohnung erneut, wenn auf der grünen Brücke mindestens ein Würfel verblieben ist.
Der Weg zum Teehaus weist zwei Felder auf, bei denen es Belohnungen über neue Karten von Himeji gibt. Am Ende warten drei Räume im Tempel auf die Geishas. Sie enthalten alle eine über Plättchen bestimmte Belohnung und bringen je zwei Punkte für eine der anderen Figurenarten.
Die Teezeremonie ist genau die Erweiterung, die ich mir als leidenschaftlicher Weiße-Burg-Spieler wünsche.
Die Geishas bewegen sich analog den Höflingen. Mit dem Gang zum Teich gibt ein Analogon zum Gärtner. Würfelplätze für neue Aktionen sind über neue Karten flexibel.
Die neuen Aktionen ändern das Spiel nicht grundlegend. Stattdessen sind sie eine schöne Ergänzung, deren Nutzung von der Auslage abhängt. Nicht immer ist es leicht, an die Matcha-Besen zu kommen, denn in der Burg sind sie nur über ergänzende Karten aus der Erweiterung erhältlich.
Mit der Erweiterung wird das Spiel von neun auf zwölf Züge verlängert. Bisher war das Spiel recht kurz. Deshalb ist die Verlängerung willkommen, wenngleich die bisherige Kürze auch ein Bestandteil des Reizes war. Nun gibt es andere Reize wie das Ausprobieren der neuen Möglichkeiten. In meinen bisherigen Spielen waren sie sehr gut nutzbar, ohne übermächtig zu sein.
Wer Die Weiße Burg liebt, wird diese Erweiterung genauso lieben. (wd)
Steckbrief Die weiße Burg: Die Teezeremonie |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Sheila Santos, Israel Cendrero | Kosmos | 1 - 4 Spieler | ab 12 Jahre | 70 - 100 Minuten | Joan Guardiet |