Der Titel setzt sich aus Charity (Wohltätigeit) und Dice (Würfel) zusammen. Genau das finden wir in diesem Spiel. Wir würfeln, bekommen Punkte für unseren Wurf und verschenken die Punkte nicht genutzter Würfel.
Wir spielen mit sechs Würfeln. Jeder zeigt die Zahlen 1 bis 6 in sechs Farben.
Bin ich an der Reihe, darf ich bis zu dreimal würfeln und beliebig Würfel liegenlassen oder neu würfeln. Ich kann entweder alle Würfel einer Farbe oder genau einen Würfel jeder Farbe in die Wertung nehmen.
Wähle ich alle Würfel einer Farbe, addiere ich alle Würfelwerte dieser Farbe. Bilde ich daraus eine Straße, das heißt, ich besitze mindestens vier direkt aufeinanderfolgenden Zahlen, gibt es Bonuspunkte, je länger, desto mehr.
Wähle ich einen Würfel jeder Farbe, addiere ich gleiche Werte. Boni gibt es ab vier gleichen Zahlen.
Gingen Würfel nicht in die Wertung ein, bekommt mein linker Nachbar ein Geschenk. Er bekommt die Summe der Würfel, wobei 5 und 6 verdoppelt werden.
Nach sieben Runden endet das Spiel. Derjenige, der die meisten Punkte verschenkte, bekommt noch einen Bonus, und der Sieger steht fest.
Dreimal würfeln und dann auswerten, dieses Prinzip kennen viele von den Klassikern Yahtzee bzw. Kniffel. Auch das Würfeln von Gleichen und Straßen ist aus diesen Spielen schon bekannt. Die hinzugekommene Farbe und der sechste Würfel machen das ganze etwas kniffliger.
Ich habe das Spiel vorwiegend mit Menschen, die nur wenig spielen gespielt. Diesen gefiel es durchgehend gut.
Dass es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Farben ging, machte es für viele attraktiver als die Klassiker.
Während in vielen Roll-&-Write-Spielen die Möglichkeiten späterer Würfe durch die vorherigen Runden beeinflusst werden, ist hier jede der sieben Runden eigenständig. Auch dies gefiel meinen Mitspielern.
Erfahrenen Spieler brachte das Spiel nicht viel Neues.
Der Zwang des Verschenkens wird zwar als neuer Mechanismus anerkannt, kann aber nicht mit dem Reiz vieler anderer Roll-&-Write-Spiele aus dem Kennerbereich mithalten.
Viele sind so übersättigt, dass sie kein neues Spiel dieser Sparte wollen. Mir selbst gefällt es.
Ich benutze es gern, um Gelegenheitsspieler zu ermutigen, ein neues Spiel kennenzulernen. Dann bleibt es oft nicht bei einem Spiel.
In Vielspielerrunden schlage ich es nicht vor, bin aber immer bereit, es zu spielen, wenn jemand die Schachtel sieht und danach fragt.
Nicht- und Seltenspieler ködere ich gern mit den bunten Würfeln. Da spiele ich dann auch mehrere Spiele mit.
Insgesamt sehe ich Charidice als gutes Spiel im einfachen Familienspielsektor.(bd)
Ich höre oft, dass die Farben bei schlechtem Licht nicht gut zu unterscheiden seien. Meine Antwort ist dann: "Schau die Farben doch mal genau an, jede hat eine andere Form!" Diese Unterstützung für Menschen mit Farbsehschwäche gefällt mir. |
Steckbrief Charidice |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jürgen Adams | Nürnberger Spielkarten | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Oliver Freudenreich, Sandra Freudenreich |