FarawayFaraway

Faraway spielt auf einem Kontinent namens Alula, der ein wenig beschrieben wird. Seine Einwohner sehen für uns etwas ungewöhnlich aus.

Das Spiel besteht aus zwei Arten von Karten. Von den Regionen legen wir acht Karten aus. Ein Heiligtum bekommen wir immer dann, wenn unsere neue Region eine höhere Ordnungszahl besitzt als die zuletzt gespielte Karten. Regionen sind vielfältig. Gemeinsam ist allen, dass sie eine Formel ausweisen, die uns Punkte bringt. Oft müssen wir eine Bedingung dazu erfüllen. Eine Bedingung ist eine Kombination aus drei Elementen: Stein (in Alula: Uddu), Hirsch (Okiko) und Ananas (Taukrone). Häufig werden auch nur ein oder zwei Elemente verlangt, oft auch mehrfach. Daneben hat eine Karte noch Eigenschaften: Die Lebensräume sind durch die Farbe gekennzeichnet. Außerdem kann Nacht sein (dunkler Hintergrund), oder es ist eine Schriftrolle abgebildet. Dazu können Karten Stein, Hirsch oder Ananas aufweisen und damit zur Erfüllung von Bedingungen beitragen. Heiligtümer beisitzen von den genannten Eigenschaften genau zwei Stück.

Jeder Spieler hat drei Karten auf der Hand. Wir spielen eine verdeckt aus und decken sie dann zeitgleich auf. Der Spieler mit der niedrigsten Ordnungsnummer führt seinen Zug durch. War die Ordnungsnummer größer, zieht er Heiligtümer. Eine grundsätzlich und für jede Schriftrolle eine weitere. Aus diesen wählt er eine aus, die er behalten möchte. Dann wählt er aus der Auslage eine neue Karte, die er auf die Hand nimmt. Die Auslage enthält eine Karte mehr als Mitspieler, sodass der letzte Spieler noch zwei Karten zur Auswahl hat.
Nach acht Karten endet das Spiel und wir drehen unsere Karten, sodass die Rückseiten sichtbar sind. Die Karten werden nun rückwärts ausgewertet, dass heißt, wir beginnen mit der zuletzt gespielten Karte. Wir decken sie auf und schauen auf die Bedingung. Heiligtümer helfen uns dabei, sie zu erfüllen. Ist sie erfüllt oder gibt es Punkte ohne Bedingung, bekommen wir sie. So gehen wir die acht gespielten Karten durch. Danach bekommen wie noch die Punkte von den Heiligtümern. Diese sind immer ohne Bedingungen. Wer danach am meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Faraway ist ein schnell gespieltes Kartenspiel mit einem ungewöhnlichen Konzept. Wir spielen unsere Karten und wissen, wir benötigen noch Elemente, um unsere Bedingungen zu erfüllen. Das Prinzip ist einfach, die Umsetzung erzeugt Spannung und wenn es gelingt, entsteht Zufriedenheit.
Die Auswertung fühlt sich in den ersten Spielen seltsam an. Manch ein Spieler benötigt auch ein oder zwei Spiele, um das originelle Konzept zu verinnerlichen. Dabei ist das Spiel nicht schwer zu verstehen, sondern lebt von einem Mechanismus, den wir so bisher nicht kannten.

Ich liebe Faraway und habe es bereits zig-mal gespielt. Es ist für mich immer wieder eine Herausforderung. Mit meiner Erfahrung gelingen mir meist gute Ergebnisse, doch kann es auch vorkommen, dass ich komplett abstürze, weil ich eine wichtige Bedingung nicht erfülle. Das ist auch eine Frage der Risikobereitschaft. Ohne mache ich sicher Punkte, aber meist nicht genug für einen Sieg. Gehe ich ein hohes Risiko ein, mache ich einen Balance-Akt zwischen Superergebnis und dem erwähnten Absturz.
Ich will nicht verleugnen, dass es auch Spieler gibt, die mit Faraway nur wenig Vergnügen haben. Die härteste Kritik war ein einfaches „belanglos“. Ich teile dies überhaupt nicht, nehme aber wahr, dass das Spiel sehr unterschiedliche bewertet wird. Für mich ist es ein Superspiel, dass ich wärmstens empfehlen kann. (wd)

Steckbrief
Faraway
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Johannes Goupy, Corentin Lebrat Kosmos 2 - 6 Spieler ab 10 Jahre ca. 25 Minuten Maxime Morin