Der Schwarzwald, englisch Black Forest, bildet den Hintergrund für das Spiel im Handwerkermilieu.
Wir besitzen ein Gut mit drei Wäldern, je zwei Teichen und Äckern ein bisschen freie Fläche sowie eine Glashütte. Dieses Gut bewirtschaften wir im Laufe des Spiels. Unser Ziel sind Siegpunkte, die es überwiegend für Gebäude, Tiere und für Fortschritt auf den Produktionsrädern gibt.
Zu Beginn werden 17 Handwerker auf fünf Dörfer verteilt. Wir bewegen uns in und zwischen den Dörfern. Die Wanderung von Dorf zu Dorf kostet Proviant. Am Ende stehen wir zwischen zwei Handwerksbetrieben, die wir beide nutzen dürfen. Die meisten geben uns etwas, z. B. ein Rind oder Sand pro Teich oder tauschen, z. B. einen Wald in vier Holz oder ein Schwein in zwei Fleisch.
Damit kommen wir zu einem Kern des Spiels: Den Produktionsrädern. Eines produziert Glas und dies schauen wir uns jetzt genauer an: Wir besitzen eine Kohle, zwei Waser und drei Holz, aber weder Sand noch Glas. (Bild links). Bekomme ich nun zwei Sand, verschiebe ich dessen Anzeiger im Uhrzeigersinn (Bild Mitte). Damit dreht sich der Zeiger automatisch. Als Folge habe ich von allen einfachen Ressourcen (Kohle, Wasser, Holz und Sand) eine weniger. Dafür besitze ich nun ein Glas. Das andere Rad funktioniert analog. Es produziert Proviant und erlaubt mir, den fahrenden Händler zu bewegen.
Einige Handwerker geben mir die Möglichkeit, eines von rund 40 verschiedenen Gebäuden zu bauen. Jedes Gebäude hat unterschiedliche Kosten (in Form von Ressourcen), gibt uns Siegpunkte und bietet eine Funktion. Einige Gebäude wirken einmalig, andere bieten eine Tauschformel oder sind unter bestimmten Bedingungen anwendbar. Zuletzt gibt es einige Gebäude, deren Funktion uns zusätzliche Siegpunkte zu denen des Gebäudes gibt.
Mit der Glashütte erweitere ich mein Gut. Ist ihre Anzeige gefüllt, tausche ich ihre drei Elemente gegen eine Erweiterung. Durch sie erhalte ich neue Wälder, Bauplätze sowie eine Unterbringung für Rinder.
Das Spiel endet, sobald ein Proviant auf eine markierte Stelle auf dem Produktionsrad erreicht. Nachdem jeder Spieler noch einen letzten Zug gemacht hat, zählen wir die Siegpunkte und bestimmen so den Sieger.
Ich und meine vielen verschiedenen Mitspieler hatten sehr viel Spaß mit Black Forest. Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen sind es die Rahmenbedingungen. In meinem Zug habe ich viele Möglichkeiten. Sie sind sehr ähnlich und daher leicht zu erlernen. Die Entscheidung, was ich mache, kann ich zum größten Teil schon in den Zügen der Mitspieler planen. Die Ausführung hingegen ist kurz. Dadurch entsteht höchstens beim Bauen Downtime.
Für die 40 Gebäude gibt es eine sehr effiziente Auslage. Gemäß der Spalten werden null bis zwei Glas benötigt. Für die Reihen wird angezeigt, welche Ressource ein Gebäude besonders stark produziert. Damit habe ich ein gute Orientierung, denn mein Glasbestand schränkt die Anzahl der Gebäude deutlich ein. Möchte ich bestimmte Ressourcen produzieren, engt dies die Auswahl weiter ein. Daher konzentrieren sich meine Überlegungen häufig auf zwei bis vier Gebäude.
Auch von Spielgefühl her überzeugt Black Forest. Mit jedem Spielzug geht es voran, werden die eigenen Pläne weiter vorangetrieben bis endlich das gewünschte Gebäude steht oder die Weiden voller Tiere sind. Auch optisch wird dies unterstützt, denn die Gebäude stehen auf dem eigenen Gut und die Tiere werden als dreidimensionale Figuren aufgestellt.
Dazu überzeugt mich Black Forest mit einer relativ kurzen Spieldauer. Spieler, die das Spiel bereits kennen, brauchen meist weniger als eine halbe Stunde pro Spieler. Für Neulinge sollte eine Dreiviertelstunde eingeplant werden. Selbst zu viert dauert damit eine Partie höchstens zwei Stunden, mit Neulingen bis zu drei.
Es kommt nicht von ungefähr, dass Black Forest immer wieder auf dem Spieltisch landet, sondern von seiner hohen Qualität. Im Bereich der Kennerspiele avancierte es direkt zu einem meiner Lieblinge. (wd)
Steckbrief Black Forest |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Uwe Rosenberg, Tido Lorenz | Feuerland | 1 - 4 Spieler | ab 14 Jahre | 60 - 120 Minuten | Lukas Siegmon |