Monkey PalaceMonkey Palace

Schon im letzten Jahr wurde Das Spiel auf der Spielwarenmesse in Nürnberg angekündigt. Ende des Jahres ist es dann endlich erschienen. Bei Lego, Affen und Bananen denkt man schnell an ein Kinderspiel. Doch das ist es nicht. Worum geht es? Wir bauen aus Bögen, Einer- und Dreiersäulen den Affenpalast wieder auf.

Spielsituation"In meinem Zug baue ich aus Bögen eine von der Bodenplatte an aufsteigende Treppe. Die Treppe darf auch rechtwinklig abbiegen. Dabei muss jedes Stufenende bis zur Bodenplatte unterstützt sein. Dann wird eine Deko, die der Farbe der Bodenplatte am Treppenbeginn entspricht, auf den Startpunkt der letzten Treppe gesetzt. Auf diese Deko kann später wieder gebaut werden.

Für jede Stufe gibt es einen Punkt, ist die Deko höher als jede andere ihrer Farbe, gibt es einen weiteren Punkt.
Mit diesen Punkten kaufe ich Karten, die mir sofort einmalig Steine und am Ende jedes Zuges weitere Bauteile bringen. Die gekauften Karten müssen dabei die Farbe der Deko besitzen. Außerdem bringen die Karten Bananen, die Siegpunkten entsprechen.

Kartenauslage

Eine besondere Deko entsteht mit dem goldenen Untergrund. Habe ich einen goldenen Stein gesetzt, darf ich den Affen auf eine äußere Noppe irgendeines Bogens setzen, um zu verhindern, dass ein anderer darauf baut. Außerdem erhalte ich die Affentrophäe, die Bananenpunkte gibt, aber mit dem nächsten goldenen Element wechselt.

Das Spiel endet mit dem Ende der Runde, in der ein Spieler nicht mehr alle Bausteine nehmen kann.

AffenfigurAnfangs schien alles ganz einfach, doch schnell merkte ich, dass es doch einiges zu bedenken gibt. Verbaue ich möglichst alle Steine oder lasse ich einige für die nächste Runde zurück? Wo baue ich meine Treppe, ohne den Mitspielern eine Vorlage zu machen? Hier heißt es, die fremden Vorräte im Auge zu behalten. Welche Karten nehme ich für meine Affenpunkte? Nehme ich eine mit vielen Steine sofort mit wenig Nachschub oder umgekehrt? Wann wechsele ich von großem Nachschub auf Punkte?
All dies ist schnell entschieden, große Pausen entstehen nicht. Dem Hinweis in der Regel, dass man den Bauplatz drehen darf (und sollte) ist dringend nachzukommen. Einige Mitspieler verlieren zwar dann die Orientierung, aber damit müssen sie leben.

Das Spiel zog bisher alle in seinen Bann. Kennerspieler rümpften anfangs oft die Nase, wenn sie die früheren Lego-Spiele kannten. Wagte jemand einen Versuch, wurden er schnell überzeugt, dass es nicht nur einfaches Steine zusammensetzen, sondern ein gehobenes Familienspiel oder sogar einfaches Kennerspiel ist. Hier werden nicht nur Plättchen gelegt, die Anforderungen gehen in die dritte Dimension, wobei sich das Gebäude mit jedem Zug verändert.

Monkey Palace ist Lego, wie ich es als Kind kannte. Wenig verschiedene Steine, mit denen man viel Hübsches bauen konnte. Die verschiedenen Farben haben bis auf die Deko-Elemente keine Bedeutung, machen aber einen großen Teil des optischen Reizes aus.

Hier verschmelzen zwei Spiele-Welten. Bauen mit Lego und Gesellschaftsspiel bilden eine sehr gut funktionierende Einheit. Was dabei entsteht ist ein spielerischer und optischer Leckerbissen, der während des Spielens und auch nach Spielende alle Mitspieler erfreut. (bd)

Steckbrief
Monkey Palace
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
David Gordon, TAM Dotted Games 2 - 4 Spieler ab 10 Jahre ca. 45 Minuten AMEET, Matthieu Martin