Ich erinnere mich noch gut an einen meiner ersten Messebesuche in Nürnberg. Dort wurde mir ein Spiel mit den Worten "Das ist so schön bunt, da sieht man ja, dass es Spaß macht" vorgestellt. Lange Zeit machten wir uns über diesen Ausspruch lustig, Doch spätestens, als wir begannen, den Kartographen mit Buntstiften zu spielen, wurde mir bewusst, dass doch ein Körnchen Wahrheit in diesem Ausspruch steckte.
Schon beim Kartographen holte ich Buntstifte heraus, damit die verschiedenen Regionen optisch besser unterschieden werden konnten, denn dort und in vielen anderen „Do“& Write“-Spielen besteht das Material aus einem Block und Buntstiften oder Folien mit abwischbaren schwarzen Stiften und einem Würfel- oder Kartensatz.
Die Idee von Pick a Pen ist anders. Hier gibt es auch einen Block zum Anmalen, aber „nur“ einen Satz dicker Buntstifte. Diese Buntstifte sind gleichzeitig unsere Würfel. Sie sind sechsseitig und jede Seite zeigt am unteren Ende eine Zahl von 1 bis 5, wobei die 1 doppelt vorkommt.
Zu Beginn meines Zuges halte ich die Stifte zusammen in der Faust und lasse sie wie beim Mikado auseinanderfallen oder werfe sie einfach in die Tischmitte. Reihum sucht sich nun jeder einen Stift aus, und markiert damit einen zusammenhängenden Bereich aus so vielen Feldern, wie das Stiftende angibt. Die erste Gruppe darf ich beliebig starten. Danach muss jede Gruppe an schon markierte Felder angrenzen. Wer keinen Stift mehr bekommt, ist Startspieler der nächsten Runde.
Der gesamte Garten ist in viele Beete eingeteilt. Es gibt Punkte, wenn man Beete einfarbig ausmalt. Sind Beete größer als vier Felder, bringen sie viele Punkte, wenn alle fünf Farben in ihnen vertreten sind. Kann oder will ich einen Buntstift nicht benutzen, markiere ich ein Stiftfeld, für das ich Minuspunkte bekomme. Pluspunkte gibt es zusätzlich für verschiedene Konstellationen, wenn man sie als erste erreicht, zum Beispiel, wenn man alle Randfelder bemalt hat. Hier gibt es ein kleines Wettrennen.
In drei verschiedenen Leveln werden weitere Bedingungen vorgegeben, zum Beispiel für einige Gärten die gewünschte Farbe.
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler sein fünftes Stiftfeld ausgefüllt oder alle Felder seines Gartens ausgemalt hat.
Pick a Pen verlangt keine Rechenleistungen, es wird nichts getriggert. Man malt einfach aus. Das ist entspannend. Es macht Freude zu sehen, wie der Garten wächst und gedeiht. Dies unterscheidet das Spiel in meinen Augen von den meisten bisherigen “Do & Write“-Spielen.
Der Blick auf die Gärten der anderen Spieler ist in unseren Spielgruppen selbstverständlich. Kann man etwas nicht genau erkennen, wird gefragt. Sind Stifte gleichwertig, nimmt man gern denjenigen, den einer der Nachfolgenden dringend benötigt.
Hier kann ich einen bunten Blumengarten entstehen lassen und genießen, ohne Rückenschmerzen oder schmutzige Finger zu bekommen. (bd)
Stifte Die Stifte als Würfel sind ein schöner Gimmick. Farbige Spezialwürfel hätten den gleichen Zweck erfüllt, doch das Nehmen des Stiftes ist haptisch etwas anderes. Die Sorge, dass die Stifte durch das Werfen leiden, hat sich nicht bestätigt. Bisher ist bei uns keiner abgebrochen und auch das erste Anspitzen hat sehr lang auf sich warten lassen. Wir werden noch lange Freude an dem Spiel haben. |
Steckbrief Pick A Pen - Gärten |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Amigo | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Marlies Barends |