Der Titel ist eine Wortspielerei. World Traveller ist die englische Bezeichnung für einen Weltreisenden. Wir werden sehen, dass unsere Reisen mit Wörtern gemacht werden. So wurde aus World (=Welt) jetzt Word (=Wort).
Für unsere Reise stehen uns vier Städte zur Auswahl: London, Paris, New York und Tokio. Wir wählen eine dieser Städte aus und bereisen sie. Der Spielplan zeigt 49 Sehenswürdigkeiten der gewählten Stadt, wobei der Name der Stadt das zentrale Feld schmückt. Dies ist unser Startort für alle Spielerfiguren. Jeder Spieler bekommt eine Karte, auf der die Sehenswürdigkeiten eingetragen sind, die er sehen möchte und die der Gruppe in diesem kooperativen Spiel Punkte geben. Zwei Sehenswürdigkeiten sind speziell markiert, weil sie zwei Punkte bringen.
Wir spielen zwei sehr ähnliche Durchgänge. In jedem erhalten wir zu Beginn zehn Karten mit Eigenschaften. Sie weisen auf der Rückseite eine Negation mit „kein“ oder „nicht“ auf. Im ersten Durchgang dürfen wir bis zu drei Sehenswürdigkeiten nacheinander anlaufen. Wir geben an, in welche Richtung wir laufen und legen zu der Richtung beliebig viele Karten. Unbenutzte Karten legen wir einfach aus, damit die anderen Spieler auch diese Eigenschaften kennen.
Nachdem alle Spieler parallel ihre Planungen durchgeführt haben, geht es in die Raterunde. Ein Spieler wird Reisender. Aus dessen Planung sollen die anderen Spielern, die Einheimischen, nun erkennen, wohin der Reisende möchte. Während der Reisende eine Schweigepflicht hat, dürfen die anderen Spieler diskutieren und müssen am Ende drei Sehenswürdigkeiten markieren, die mit den Laufvorgaben des Reisenden erreichbar sind. Der Reisende teil dann mit, wie viele Punkte die gewählten Sehenswürdigkeiten geben. Bei Abweichungen zwischen Route und Markierungen gibt es meist Erklärungen, obwohl es keine Plicht ist.
Der zweite Durchgang verläuft mit zwei kleinen Unterschieden. Zum einen startet die Figur bei der Sehenswürdigkeit, zu der sie die Einheimischen am Ende der ersten Runde geschickt haben. Zum anderen, und das ist der größere Unterschied, werden im zweiten Durchgang bis zu fünf Sehenswürdigkeiten geplant und angelaufen. Allerdings stehen uns ebenfalls nur zehn Eigenschaften zur Verfügung.
Am Ende gibt es eine kleine Beurteilung. Sechs Markierungen stehen dafür auf der Zählleiste und zwar bei den Vielfachen der Spielerzahl, beginnend mit der doppelten Spielerzahl. Immer, wenn unsere Punktzahl eine Markierung erreicht, erhalten wir sie. Je mehr Markierungen wir am Ende besitzen, desto besser die Bewertung.
Word Traveler ist ein planerisches und kommunikatives Spiel, bei dem ich sehr unterschiedliche Erlebnisse hatte. Grundsätzlich stehe ich dem Spiel positiv gegenüber. Ich mag es, meine Route zu planen, um anschließend zu sehen, ob die Mitspieler meinen Gedankengängen folgen können. Ebenso diskutiere ich gern über die Wege der anderen Reisenden und schätze gern mit meinen Mitspielern ab, was denn nun der vermutlich korrekte Weg ist.
Bezüglich der Spielerzahl habe ich sehr klare Vorstellungen. Zu zweit wird bei der Festlegung der Route nicht diskutiert. Dadurch verlor das Spiel enorm, weil ein wichtiger Bestandteil nicht vorhanden war. Zu dritt waren die Diskussion ein Zwiegespräch und meist einfach. Diese Größe ist gut für eine schnelle Runde. Zu viert erlebte ich das Spiel am intensivsten. Viele Ideen gaben Anlass zu vielen Überlegungen. Zu fünft brachten sich meist nicht alle Spieler ein. Falls es Spieler gibt, die mit einer Zuschauerrolle bei den Diskussionen zufrieden sind, ist eine solche Runde auch okay.
Die Reaktionen meiner Mitspieler war unterschiedlich. In einem Spiel zu viert, das sehr schön lief, waren zwei Spieler nicht begeistert und lehnten weitere Partien ab. Auf der Gegenseite gab es Spieler, die mehrfach an Word Traveler teilnahmen und die verschiedenen Städte spielen wollten. Auch habe ich eine Mitspielerin gehabt, die sehr gute Ideen hatte, aber zurückhaltend agierte. Sie spielte das Spiel mehrfach und wurde in späteren Spielen aktiver.
Ich finde das Spiel spannend und gleichzeitig entspannend, weil hier der Spaß im Vordergrund steht. Daher bin ich immer für ein Partie zu haben. Im Übrigen ist es egal, ob man die Städte schon besucht hat oder nicht. (wd)
Die allgegenwärtige Sehenswürdigkeit Die meisten Sehenswürdigkeiten sind Gebäude, aber auch Tiere, einheimische Speisen und originelle Personen sind im Spiel zu finden. Allerdings hat sich auch ein ganz alltägliches Tier in jede Stadt eingeschlichen, weil es dieses Tier überall gibt: Die Taube. |
Steckbrief Word Traveler |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Thomas Dagenais-Lespérance | Office Dog | 2 - 5 Spieler | ab 10 Jahre | 30 - 45 Minuten | Peter Slattery |