Clementoni präsentiert jedes Jahr auf der Nürnberger Spielwarenmesse ein großes Spiel und nachdem Die versunkene Stadt letztes Jahr einen Platz auf der Liste empfehlenswerter Spiele bekam, habe ich das neue Spiel noch neugieriger betrachtet. In Nürnberg konnte man einen Prototyp sehen, der mich aufgrund seiner Dreidimensionalität faszinierte. Mir wurde dort mitgeteilt, dass beim späteren Produkt die Schatzkammer die Plättchen viel besser aufnehmen würde. Schauen wir uns nun einmal dieses Endprodukt an.
Am Material ist auch jetzt sofort die Schatzkammer auffällig. Es ist ein liebevoll gestaltetes Kunststoffteil, das eine Spielfläche von 6 * 6 Plättchen bietet. Auf jedem Feld ist in der Höhe Platz für vier Plättchen. Vor Spielbeginn müssen diese Plätze mit den Schätzen König Salomons bestückt werden. 108 Plättchen weisen eine dunkle Rückseite auf und werden somit in die untersten drei Schichten gefüllt. Darüber kommt eine weitere Schicht aus Plättchen mit gelber Rückseite. Jeder Spieler erhält ein Startkapital von 10 Münzen (acht Münzen bei fünf Spielern). Außerdem gibt es 32 Karten, von denen 24 Karten (25 bei fünf Spielern) gleichmäßig an die Spieler verteilt werden. Jede Karte weist drei Informationen auf: Einen Richtungspfeil, eine Zahl zwischen 1 und 32 sowie drei bis sechs Quadrate in verschiedenen Anordnungen.
Jede Runde wählen die Spieler parallel eine ihrer Karten aus. Da keine Karten nachgezogen werden, weiß jeder Spieler, dass er jede seiner Karten während des Spiels spielen muss. Nachdem alle ihre Karte gewählt haben, beginnt nun der Spieler, dessen Karte die kleinste Zahl aufweist, mit seinem Spielzug. Zunächst muss er die Karte ausrichten, und zwar so, dass der Richtungspfeil auf den Eingang der Schatzkammer zeigt. Die Quadrate geben nun die Form vor, in der der Spieler Plättchen aus der Schatzkammer entfernen darf.
Die Entnahme von Plättchen aus der Schatzkammer ist jedoch nicht so einfach, denn man muss stets die gesamte Fläche nehmen und die Plättchen müssen zudem noch auf der gleichen Ebene liegen. Schon nach wenigen Karten ist aber keine Ebene mehr vorhanden, so dass man sie sich erst einmal wieder herstellen muss. Dazu darf man, bevor man Plättchen aus der Schatzkammer entnimmt, Plättchen verschieben. Jede Verschiebung kostet einen Taler bzw. einen Schatz im entsprechenden Wert. Dafür darf man dann ein Plättchen auf eines der acht benachbarten Felder - also auch diagonal - legen, wenn das Plättchen nach der Verschiebung entweder tiefer liegt als vorher oder aber zumindest auf gleicher Höhe. Nur bei der Version mit Kindern ist es erlaubt, Plättchen auch höher zu legen.
Auch mit Hilfe magischer Gegenstände kann man sich die Ausgrabung erleichtern. Magische Gegenstände findet man in der Grabkammer und kann sie dann in einer späteren Runde einsetzen. So kann man mit dem Spiegel seine Karte beliebig ausrichten, mit dem Beil über verschiedene Ebenen hinweg Plättchen entnehmen und mit dem Siegel sogar die Anordnung der Quadrate auf seiner Karte ignorieren.
Als Fundstücke gibt es vier verschiedene Dinge. Schätze geben einfach Punkte im aufgedruckten Wert (1 bis 5). Mit ihnen kann auch die Ausgrabung bezahlt werden. Nicht nur die Verschiebungen müssen bezahlt werden, sondern auch die Flüche (Wert 1 bis 3), die es reichlich gibt. Entsprechend ihrem Wert sind Schätze bzw. Münzen abzugeben. Bei Spielende erhält der Spieler mit den meisten Flüchen 24 Punkte. Der Spieler mit den zweitmeisten Flüchen erhält immerhin noch 12 Punkte, aber nur, wenn er mindestens die Hälfte der Flüche des Ersten besitzt. Damit sich Flüche auch lohnen, gibt es einen magischen Gegenstand, das Halsband, der die Ausgrabung von Flüchen in einer Runde kostenlos erlaubt. Eine ähnliche Punktregelung wie für Flüche gibt es für nicht eingesetzte magische Gegenstände. Hier erhält der Spieler mit den meisten Gegenständen 16 Punkte, der Zweitbeste acht Punkte, wenn er mindestens halb so viele Schätze wieder Erste besitzt. Zu guter Letzt gibt es noch Pergamentrollen und zwar vier verschiedene. Jeder komplette Satz wird mit 10 Punkten belohnt, doch Einzelstücke haben keinen Wert. Wer dann nach den 5 bis 12 Runden die meisten Punkte hat, ist Sieger.
Steckbrief König Salomons Schatzkammer |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Alessandro Saragosa | Clementoni | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | 45 - 60 Minuten | keine Angabe |