Oft benutzt man in der heutigen Zeit die Redewendung "Geld stinkt nicht"; doch wer weiß schon, wo diese Redewendung herstammt?
Die Einleitung zum gleichnamigen Spiel gibt hierauf die Antwort. Der römische Kaiser Vespasian erhob schließlich sogar Steuern auf die römischen Bedürfnisanstalten und rechtfertigte dies gegenüber seinem Sohn Drusus mit den Worten: Pecunia non olet - Geld stinkt nicht!
Doch nun zum Spiel: Jeder Spieler ist Besitzer einer Latrine mit 3 Plätzen. Diese Örtchen werden von den verschiedenen Bevölkerungsschichten Roms genutzt. Sie werden in Senatoren, Bürger, Sklaven und Römerinnen eingeteilt. Jeder Römer hat zwei Werte, um einen, wie lange er für sein Geschäft braucht, zum anderen, wie viel er zahlt.
Zu Beginn des Spieles erhält jeder zwei Römer, die er auf die beiden äußeren Latrinenplätze platziert. Jeder Römer bekommt so viele Rundenmarker, wie seine Sitzung dauert, und dann kommt vor jede Latrine eine Warteschlange von fünf Römern. Jeder Spieler erhält als Abschluss der Spielvorbereitungen noch zwei Aktionskarten. Mit Aktionskarten kann man die eigene und/oder gegnerische Warteschlangen verändern, Leute von gegnerischen Latrinen vertreiben, ohne dass dies zahlen und ähnliche Nettigkeiten.
Ein Spielzug hat jetzt immer den gleichen Ablauf. Man entfernt Rundenmarker, kassiert, falls ein Gast keinen mehr besitzt und legt ihn auf den Ablagestapel.
Ist nun ein Platz unbesetzt, muss man ihn mit dem ersten Wartenden aus der Schlange besetzen. Hier gibt es nur eine Einschränkung. Senatoren und Sklaven dürfen nicht nebeneinander sitzen. Ist nur eine solche Nachbarschaft möglich, bleibt der Platz zum Ärger des Latrinenbesitzers unbesetzt. Andererseits dürfen zwei Römerinnen den gleichen Platz belegen. Während des gesamten Zuges kann man Aktionskarten spielen; den Zug beendet man durch das ziehen einer Aktionskarte. Die Warteschlange wird in dem Moment auf fünf ergänzt, wenn sie vollständig leer ist. Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler die (von der Mitspieleranzahl abhängige) Siegessumme erreicht hat.
Das Spiel erinnert stark an Guillotine Die Menschen stehen an, man kann Karten spielen, und muss dann nehmen was kommt. Der Spielmechanismus ist ähnlich, doch die Möglichkeit Einfluss zu nehmen, ist deutlich größer, da man jeden Spieler direkt beeinflussen kann (wenn die Karten es erlauben) und nicht nur den direkten Nachfolger. Da man beliebig viele Karten spielen kann, lassen sich durch das gekonnte Kombinieren bestimmter Karten größere Aktionen durchführen, oft zur Erheiterung der nicht betroffenen Mitspieler. Hier liegt kein strategisches Schwergewicht sondern ein locker flockig gespieltes Kartenspiel vor, das als Warm Up oder Cool Down bestens geeignet ist. (bd)
Steckbrief pecunia non olet |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Christian Fiore, Knut Happel | Goldsieber | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 40 Minuten | Christian Fiore |