"Das Runde muss ins Eckige", lautet eine Fußballweisheit. Ich weiß nicht, ob Schmidt sich das bei Rondo auch gedacht hat, aber auf dem eckigen Spielplan befindet sich beidseitig ein großes Rondell mit vielen Feldern und Zahlen.
Das sieht sehr schön und abstrakt aus und es spielt sich so, wie es aussieht. Die Felder zeigen Zahlen in fünf Farben und genau in diesen Farben gibt es Spielsteine. Von der Aufmachung her sind es Jetons, wie sie in Spielcasinos verwendet werden, und sie zeigen ein farbiges Ornament.
Ich starte mit zwei Spielsteinen. In einem Spielzug habe ich immer zwei Möglichkeiten. Die einfache besteht darin, zwei Spielsteine zu ziehen und sie auf meine Ablagebank zu stellen. Sie fasst maximal fünf Jetons. Mehr darf ich auch nicht besitzen, weshalb ich bei voller Bank Steine auf das Rondell legen muss.
Die Legeregeln sind ganz simpel. Zuerst müssen Stein e auf ein freies Feld neben einem schon besetzen, danach immer auf ein freies Feld neben dem, auf das ich zuletzt Steine gelegt habe. Auf einem Feld darf ich beliebig viele Steine in der Farbe des Feldes legen. Jeder Stein bringt mir so viele Punkte, wie auf dem Feld angegeben ist. Alternativ darf ich auch einen Stein mit der neutralen Rückseite nach oben ablegen. Das bringt mir keine Punkte, aber ich habe das Feld überwunden und kann dahinter weiter ablegen. Ob ich nur einen oder gar bis zu fünf Steine ablege, bleibt mir überlassen. Unabhängig von der Anzahl der gelegten Steine ziehe ich einen nach und lege ihn auf die Ablagebank.
Das Spiel endet mit der Runde, in der alle dunkel eingefärbten Felder belegt sind. Wer dann die meisten Punkte gemacht hat, ist Sieger.
So kurz die Beschreibung, so kurz die Regel, so einfach das Spiel - regeltechnisch. Denn das Spiel ist keineswegs trivial. Im Gegenteil, es gibt immer viele Legemöglichkeiten. Da heißt es gut schauen, wie man die meisten Punkte macht und ob man dem nachfolgenden Spieler eine Vorlage gibt. Das klingt noch zu einfach? Es gibt auch noch den richtigen Zeitpunkt: Wann lege ich Steine aus? Und wenn ja, wie viele lege ich? Nun mag man denken, es ist ja am besten, solange Steine zu ziehen, bis die Ablage voll ist und dann alles zu legen. Dabei verpasst man zu viele hochwertige Felder.
Insgesamt hinterlässt Rondo einen ganz und gar runden Eindruck. Die Jetons bieten Haptik, die beide Spielpläne Optik und Varianz. Das Spiel ist selbst äußersten Gelegenheitsspielern einfach zu erklären und bietet genügend Entscheidungen um für Vielspieler reizvoll zu sein.
Rondo gehört ist die Reihe der großen abstrakten Spiele bei Schmidt. Die Reihe hat durch die Qwirkle, das die Auszeichnung Spiel des Jahres erhielt, große Aufmerksamkeit bekommen. Mit Rondo liegt nun ein Spiel vor, das dieses Niveau meiner Meinung nach sogar übertrifft. (wd)
Vergleich von Rondo mit Elfer raus! - Das Brettspiel Mit Rondo und Elfer raus! - Das Brettspiel gibt es dieses Jahr zwei große abstrakte Spiele vom gleichen Autor. Deshalb gebe ich eine kurze Gegenüberstellung. |
Steckbrief Rondo |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Schmidt | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Eckhard Freytag |