Immer wieder erscheinen Spiele zum Thema Der kleine Prinz. Darunter sind Erwachsenenspiele wie Der kleine Prinz (Kosmos) oder auch Kinderspiele wie Der kleine Prinz- Planetenwanderer (Schmidt). Nun kam ein Familienspiel ab 8 Jahren bei Ludonaute heraus. Dies trägt den Untertitel "Mein Zuhause ist zu klein".
Hier baut jeder Spieler für sich dem kleinen Prinzen einen Planeten. Dieser Planet besteht aus 16 Teilen, wie man am folgenden Foto erkennen kann.
Man sieht vier Innenteile, viermal zwei verschiedene Außenteile und vier Ecken. Auf den Planetenteilen findet man viele Dinge, die der kleine Prinz mag. So sieht man Tiere (Fuchs, Elefant, Schlange und Schafe in drei Farben), Laternen, und Sonnenuntergänge.
Doch es gibt auch nicht so schöne Dinge: Vulkane und Affenbrotbäume. Wer zum Schluss die meisten Vulkane besitzt, bekommt Minuspunkte. Hat man drei Affenbrotbäume auf seinem Planeten, muss man die zugehörigen Plättchen umdrehen, sodass man nur die leeren Rückseiten übrig behält.
Auf den Ecken sind Personen abgebildet, die man aus dem Buch kennt. Sie geben an, für welche Eigenschaften des Planeten es zum Schluss Punkte gibt.
Diese vier Plättchensorten werden jede für sich getrennt gemischt und verdeckt gestapelt. Der Startspieler wählt eine Sorte aus und deckt pro Mitspieler eines auf. Dann wählt er ein Plättchen für seinen Planeten, und bestimmt, wer als nächster aussuchen darf. Derjenige der das letzte Plättchen nehmen musste, wird neuer Startspieler. Dies geht so lange, bis alle Planeten fertig sind. Dann kommt es zur Auswertung. Jeder berechnet die Einkünfte seiner vier Personen, und das Spiel ist entschieden. Für zwei Personen gilt eine etwas veränderte Regel. Der Startspieler zieht immer drei Plättchen und legt eines verdeckt, die beiden anderen offen aus. Dann wählt der andere Spieler sein Planetenteil aus. Dies kann auch das verdeckte sein. Der Startspieler wählt dann und nimmt das übrig gebliebene aus dem Spiel.
Das Spiel hat einen hohen Aufforderungscharakter. Die Originalzeichnungen aus dem Buch locken zum Spiel.
Da die Plättchen meist mehrere verschiedene Dinge zeigen, ist man ständig in einem inneren Kampf:
Fange ich mit den Personen an, dann wissen alle schon, was benötigt wird.
Fange ich mit den Planetenteilen an, weiß ich nicht, ob ich dann die passende Person bekomme oder nicht. Die meisten Personen gibt es doppelt, doch der Säufer, der Punkte für umgedrehte Plättchen gibt, und der Eitle, der für Schlangen Punkte gibt, sind nur einfach vorhanden.
Nehme ich einen zweiten Affenbrotbaum und riskiere, dass mir der dritte aufgedrängt wird, oder hoffe ich, in diesem Fall den Säufer zu bekommen.
Nehme ich Rosen, auch wenn der König nur bei ein oder zwei Rosen Punkte gibt...
So gilt es vieles abzuwägen. Auch die Wahl des Folgespielers ist von Bedeutung: Wählt man richtig, kann man gelegentlich demjenigen, der dann letzter wird, gemeinsam die Suppe kräftig versalzen, sei es durch einen weiteren Vulkan oder ein anderes Plättchen das ihm schadet.
Dies zieht aber ein anderes Problem mit sich. Gegen Ende kann es schnell zum Königsmacher kommen, weil dann klar ist, wer mit welchem Plättchen den meisten Erfolg haben wird. Während das gesamte Spiel viel Spaß macht, wird dadurch die letzte Runde oft sehr zäh, weil man genau schaut, was die anderen auch mit den vorliegenden Plättchen machen können.
Kinder mochten das Spiel gern, waren aber selten in der Lage, die Folgen ihrer Nachfolgerwahl zu überblicken. Leicht wurde der Freund oder die Freundin genommen, ohne zu sehen, dass der oder die oft besser mit der Rolle des folgenden Startspielers bedient wären. Die Kinder spielten mehr für sich, und achteten weniger darauf, was die Planeten der anderen machten. So wurde es quasi als Puzzlespiel sehr gern gespielt.
Der kleine Prinz- Mein zu Hause ist zu klein ist ein ansprechendes Spiel, dass bis auf die Königsmacherproblematik richtig Spaß macht. (bd)
Steckbrief Der kleine Prinz - Mein Zuhause ist zu klein |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Antoine Bauza, Bruno Cathala | Ludonaute | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 25 Minuten | Antoine de Saint-Exupéry |