Deckscape: Der TestDeckscape: Der Test

Vor kurzem wurden die Exit-Reihe zum Kennerspiel des Jahres gekürt. Dagegen tritt nun ein Escape-Spiel in der üblichen Kartenstülpschachtel an: Deckscape – Der Test. Hat es wirklich eine Chance gegen die gut ausgetüftelte Exit-Reihe zu bestehen? Ich war gespannt.

Die Schachtel enthält 60 Karten, doppelt so groß wie normale Spielkarten, dazu Doppelseitig bedruckt. Das Spiel enthält keine Regel, kein Papier, nur einen Hinweis, dass man den Stapel öffnen soll. Die Rückseite der letzten Karte fordert zum Wenden auf. Karte 1 darf angeschaut werden. Das Spiel erklärt sich selbst.
Nach wenigen Karten sind der Ablauf und das Szenario komplett. Wieder einmal werden die Spieler in einem Labor gefangen und müssen für die Flucht Rätsel lösen. Hier gibt es keine Hinweise. Die Gruppe entscheidet sich für eine Lösung, liest auf der Rückseite die Lösung und bekommt Strafminuten, wenn ein Fehler gemacht wurde.

Der Rahmen kommt bekannt vor, doch messe ich das Spiel nicht daran, sondern am Spielspaß. Die Rätsel fanden meine Mitspieler und ich sehr schön. Die Schwierigkeitsgrade variieren und steigen im Verlauf des Spiels leicht an. Die Anforderungen an die Spieler sich vielseitig. Mal ist logisches Denken gefordert, dann wieder das Um-die-Ecke-Denken. Mal ist gutes Beobachten der Weg und letzlich sind Entscheidungen treffen. Da die Spieler sich auf eine Antwort einigen müssen, kommt es zu vielen Diskussion und gemeinsamen Überlegungen.

Auch anderes stimmte für uns. Die Karten sind in Größe und Qualität gut, sodass sie gern in die Hand genommen werden. Die Größe ermöglicht es, einiges an Informationen darauf zu platzieren. So sind Zeichnungen möglich, die genau betrachtet werden müssen. Wir haben auch diese Rätsel gelöst.
Insgesamt haben wir zwei Fehler gemacht, was insgesamt ein gutes Ergebnis ist. Nicht gut war unsere Zeit, weil wir viel diskutierten. Das störte uns nicht, weil wir die Rätsel lösen wollten, auch wenn es länger dauert und das Ergebnis aufgrund der verbrauchten Zeit schlecht ausfiel. Es gab hier ein echtes Miteinander.
Es gab dabei auch andere Phasen. Die Karten werden recht schnell in vier Stapel aufgeteilt. Dies fördert paralleles Arbeiten, mal allein, mal zu zweit, um schließlich wieder in der großen Runde – wir waren zu viert – eine Lösung zu fixieren.
Das alles ist schon positiv. Dazu kommt ein Ende… nun, ich möchte nichts verraten, aber hier wird nicht nur ein letztes Schloss geöffnet, sondern eine Geschichte erzählt. Dadurch erfährt das Spiel am Ende einen Höhepunkt, den ich so noch nicht bei anderen Escape-Spielen hatte.

Rückblickend kann ich sagen, dass Deckscape das Escape-Spiel ist, bei dem ich den meisten Spaß hatte und am motiviertesten war, die Rätsel zu lösen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl der Resignation. Wenn ich wieder einmal Lust auf ein Escape verspüren sollte, ist hoffentlich ein weiteres Deckscape-Spiel verfügbar. (wd)

Demospiel

Auf der Homepage von Abacus gibt es ein Demospiel mit 10 Karten. Dies gibt das Spielgefühl sehr gut wieder.

Steckbrief
Deckscape: Der Test
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Martino Chiacchiera, Silvano Sorrentino Abacusspiele 1 - 6 Spieler ab 12 Jahre ca. 60 Minuten keine Angabe