Manchmal gibt es Gleichberechtigung dort, wo ich sie am wenigsten erwarte, so geschehen in den hohen Adelsrängen. Zuerst wurde Kingdomino Spiel des Jahres, nun folgt Queendomino. Es basiert auf der Idee von Kingdomino. Ich beschreibe sie hier kurz. Mehr Informationen bietet die Rezension zu Kingdomino.
Das Spiel besteht aus 48 Legeplättchen, die jeweils zwei Landschaften zeigen. Auf einer davon kann sich ein Gebäude befinden, dessen Wert ein bis drei Kronen beträgt. Pro Spieler wird ein Plättchen gezogen. Sie werden nach den Nummern auf der Rückseite sortiert. Wer in der letzten Runde das Plättchen mit der niedrigsten Nummer hat, wählt zuerst ein Plättchen aus. Dafür setzt er seine Königsfigur von dem alten auf das neue Plättchen. Das alte Plättchen legt er nun in sein Königreich. An den Thron, der den Startpunkt bildet, darf jedes Plättchen angelegt werden. Wird nicht am Thron angelegt, muss mindestens eine Seite der neuen Landschaft an eine gleiche Landschaft der Auslage angrenzen. Nach zwölf Plättchen ist ein Königreich in der Größe eines Quadrates der Länge fünf entstanden. Für jede Landschaft wird die Anzahl der Felder mit der Anzahl der Kronen darin multipliziert. Die Werte werden addiert. Wer dann die meisten Punkte hat, ist Sieger.
Für Queendomino gelten diese Regeln weiterhin. Die Veränderung gegenüber Kingdomino besteht in einer neuen Landschaft, dem Bauplatz. Auf diesen Bauplätzen können individuelle Gebäude errichtet werden. Dafür gibt es Geld, Ritter, Türme, einen Drachen und die Königin. Beginnen wir beim Geld. Jeder Spieler startet mit sieben Talern. Diese werden zum Kauf von Gebäuden benötigt. Ein Gebäude kostet null bis fünf Taler. An neues Geld komme ich durch die Ritter. Nachdem ich mein Plättchen angelegt habe, kann ich einen Ritter auf jede der beiden Landschaften stellen. Ich erhalte dann so viele Taler wie die Landschaft Felder umfasst.
Ich benötige einen freien Bauplatz, Um ein Gebäude zu errichten. Den erhalte ich, indem ich ein Plättchen mit einer rote"n
Zwei Eigenschaften der Gebäude möchte ich genauer darlegen. Die Türme werden für die Königin errichtet. Wer die meisten Türme besitzt, erhält ihre Gunst. Bei einem Gleichstand ist der zuletzt errichtete Turm entscheidend. Während des Spiels verringert die Königin den Preis von Gebäuden um einen Taler. Am Ende wirkt sie wie eine Krone im größten Gebiet des Spielers.
Bemerkenswert sind auch die Gebäude, die zwei Siegpunkte pro Landschaftsgebiet geben. Während es sonst gut ist, große Flächen aus gleichen Landschaften zu bauen, kehren es diese Gebäude um.
Punkte bekommen die Spieler nun nicht nur durch die Landschaften und Kronen, sondern auch durch die Gebäude. Außerdem gibt es für je drei Taler einen Siegpunkt.
Queendomino gleicht vom Ablauf und Spielgefühl Kingdomino. Mit der Einführung der Gebäude verliert es dessen Schlichtheit. Dafür bietet es mit den Gebäuden eine neue Ebene, durch die es mehr taktische Entscheidungen gibt. Dabei erhöht sich die Spieldauer spürbar, ohne dass das Spiel Längen aufweist.
Es gibt einen Grund, sich beide Spiele zuzulegen: Bei Kingdomino gibt es für zwei Spieler eine Variante, die Auslage auf ein Quadrat mit einer Kantenlänge von sieben Feldern zu erhöhen. Durch Kombination von Queen- mit Kingdomino kann auf diese Größe auch mit drei und vier Spielern gespielt werden.
Queendomino ist eine gelungene Weiterentwicklung von Kingdomino. Es empfiehlt sich für Spieler, die sich das Spielprinzip von Kingdomino mit einer größeren Entscheidungsvielfalt wünschen. Das kann zum Beispiel ein Vielspieler mit entsprechender Erfahrung sein oder aber eine Familie, die Kingdomino sehr häufig gespielt hat und eine neue Herausforderung sucht. (wd)
Steckbrief Queendomino |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Bruno Cathala | Pegasus | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 40 Minuten | Cyril Bouquet |