Catan - Der Aufstieg der InkaCatan - Der Aufstieg der Inka

Nach dem Erscheinen des Spiels Die Siedler von Catan haben wir es sehr viel gespielt, an den Wettbewerben zum Kartenspiel und zu den Seefahrern teilgenommen und auch für das Siedlerbuch geschrieben. Immer mehr rückten andere Spiele in unsere Aufmerksamkeit.

Nun erschien Catan - der Aufstieg der Inka: Ein eigenständiges Spiel, keine Erweiterung. So schaute ich mir nach mehr als 15 Jahren wieder einmal ein Spiel, das Catan im Namen trägt, an.
Der beiliegende Almanach gibt in Kurzform die Geschichte und das Lebender Inka wieder.

Eulen nach Athen tragen werden. Es gibt kaum ein Spiel, das so oft beschrieben wurde, wie die Siedler.“
Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass jetzt viele Spieler kein Catan mehr kennen, darum verweise ich auf die Beschreibung der Regeln in unserer Rezension.

Doch jetzt zum Aufstieg der Inka:
Der Grundmechanismus ist der gleiche wie in Catan. Ein Würfelwurf bestimmt, welche Landschaft Rohstoffe für diejenigen, die sich an ihr angesiedelt haben produziert. Diese Rohstoffe setzt man für die weitere Entwicklung des eigenen Stammes ein. Die Auslage der Zahlenchips ist hier fest vorgegeben. Bim variablen Spielaufbau verändern sich daher nur die Landschaften.

Neu sind die Handelsgüter Coca, Federn und Fisch. Sie werden genau wie Rohstoffe produziert, dienen aber nur dem Handel. Zwei gleiche können in einen beliebigen Rohstoff eingetauscht werden. Hat man von jeder Sorte ein Gut, kann man diese drei Waren in zwei beliebige Rohstoffe umwandeln. Tauschmit den Mitspielern ist wie früher auch frei, Häfen gibt es nicht mehr.

Jeder Spieler startet, wie gehabt, mit zwei Dörfern: Seinem ersten Stamm. Besteht dieser aus vier Dörfern oder zwei Dörfern und einer Stadt, hat der Stamm seinen Höhepunkt erreicht, der Niedergang beginnt. Dörfer und eventuell die Stadt werden von Gebüsch überwuchert, die Straßen entfernt und ein neuer Stamm, bestehend aus einem Dorf, wird gegründet.

Überwucherten Siedlungen produzieren noch immer Waren und Handelsgüter für den Spieler. Sie können jedoch überbaut werden. Geschieht dies, nimmt der Spieler sein „Gebäude“ einschließlich Gestrüpp zurück, und das neue Gebäude wird dort platziert.

Auch der zweite Stamm geht nach erreichen von vier Baupunkten zugrunde:
zuerst werden die überwucherten, noch existierenden Produktionsstätten entfernt, dann wird wie beim ersten Niedergang verfahren. Nun fehlen nur noch drei Baupunkte zum Sieg.

Während die ersten Runden wie in einem normalen Siedler ablaufen, ändert sich das Spielgefühl mit dem Niedergang des ersten Stammes. Nun kann man Produktionsstätten durch Aktionen anderer Spieler verlieren. Es ist ein auf und ab der Gefühle. Die Produktion bricht ein und baut sich wieder auf. Gute Produktionsplätze sind heiß begehrt. Es entsteht ein Wettkampf, wer diese erobern kann.

Durch die Handelswaren kommt es etwas weniger zum Handel zwischen Spielern. Deutlich mehr Interaktion findet sich auf dem Spielplan. Die längste Handelsstraße, die derjenige, der die längste durchgehende Straße besitzt, erlaubt einen beliebigen 2:1 Handel. Durch den Niedergang wechselt sie häufig den Besitzer. Auch bei den Entwicklungskarten gibt es einige Änderungen. Es gibt keine Siegpunktkarten mehr. Ritter wurden durch Kampfkunst ersetzt. Derjenige mit der größten Kampfkunst kann in seinem Zug ein Feld, auf dem er vom Räuber betroffen ist, befreien. Jede Kampfkunstkarte, die man ausgespielt hat, erhöht das Handkartenlimit bei einer gewürfelten 7 um eine Karte.

Die Startaufstellung der Anfängerversion sah im ersten Moment etwas seltsam aus, doch schnell merkte man, wie fein sie justiert ist. Jeder startet mit einem Dorf, das eine Handelsgut produziert, jeder hat damit ein Feld am Spielfeldrand mit guter Produktion, während im Zentrum keine großen Zahlenchips liegen.
Genau schauen, wo man seinen neuen Stamm starten lässt, ist von immenser Bedeutung. Der Spielplan ist recht eng, und leicht setzt man sich so, dass erst nach dem Niedergang eines anderen Stammes die Neuentwicklung durch Überbauen möglich ist.

Der Grundmechanismus entspricht exakt dem von Catan. Man würfelt, erhält Rohstoffe, und baut damit sein Reich auf. Das Spielgefühl hat sich nicht geändert, doch die Veränderungen sind so groß, dass es sich auch für diejenigen, die wie wir denken, wir haben genug gesiedelt, lohnt sich dieses Spiel anzuschauen. Wer das Ausnahmespiel Catan noch nicht kennt, kann es auch mit diesem Spiel gut kennenlernen.(bd)

Steckbrief
Catan - Der Aufstieg der Inka
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Klaus Teuber, Benjamin Teuber Kosmos 3 - 5 Spieler ab 12 Jahre ca. 90 Minuten Claus Stephan, Martin Hoffmann