Es klang für mich wunderlich: Imhotep - Das Duell. Imhotep war erfolgreich, nominiert zum Spiel des Jahres und zu zweit spielbar. Brauchte es ein Imhotep, das ausschließlich zu zweit spielbar ist?
Eine kleine Stadt umfasst drei mal drei Reihen. An jeder Reihe liegt ein Boot mit drei Plättchen. Abwechselnd führen die Spieler ihren Zug durch. Zunächst stehen zwei Aktionen zur Auswahl. Entweder wird eine der vier eigenen Figuren auf ein leeres Feld der Stadt gestellt oder ein Boot fährt ab. Dies ist nur möglich, wenn in der dazugehörigen Reihe mindestens zwei Figuren stehen. Nun werden die Waren abhängig von der Position der Figuren in der entsprechenden Reihe verteilt und das Boot neu beladen.
Unter den Waren gibt es auch Aktionsplättchen. Sobald ein Spieler ein solches Plättchen besitzt, hat er eine dritte Möglichkeit: Er spielt das Aktionsplättchen aus und führt die darauf abgebildete Aktion aus, zum Beispiel vertausche zwei Plättchen in einem Boot und entlade es dann.
Sobald ein Boot nicht mehr vollständig beladen werden kann, wird es aus dem Spiel genommen. Wenn es nur noch ein Boot gibt, endet das Spiel. Jetzt werden die unterschiedlichen Waren gewertet, Zum Beispiel sind auf den Tempelplättchen ein bis vier Kreise abgebildet. In der Grundwertung zählt jeder Kreis einen Punkt. In der Alternativwertung bringen Sets Punkte, bei denen die Plättchen eine unterschiedliche Anzahl von Kreisen aufweisen müssen. Wer mehr Siegpunkte erzielt hat, ist Sieger.
Die Handschrift des Autors und die Verwandtschaft zu Imhotep sind zu spüren. In jedem Spielzug ist die Entscheidung zu treffen, ob ich eine neue Figur einsetze, die mir später ein Plättchen bringt, oder ob ich lieber ein Schiff entlade und mir so begehrte Plättchen sichere. Eine zweite Gemeinsamkeit bringen die Wertungen mit sich. Für jede der vier Plättchenarten gibt es zwei Wertungsmöglichkeiten, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen.
Viel entscheidender ist das Spielgefühl. Auch dies ähnelt stark dem Spielgefühl von Imhotep. So ergibt sich, dass auch das Duell ein gutes Spiel ist. Einen Unterschied gibt es: dann doch: Hier gibt es keinen Markt und damit keine Karten. Die Vielseitigkeit der Karten und der mit ihnen verbundenen Spezialisierung wird hier durch die direkte Konfrontation mit dem Mitspieler ersetzt.
Um auf die eingehende Frage zurückzukommen: Ich benötige das Spiel nicht, wenn ich Imhotep bereits besitze, vor allem wenn ich selten zu zweit spiele. Wenn ich hingegen häufig zu zweit spiele, ist das Duell eine Alternative. Es verdichtet das ohnehin schon gradlinige Imhotep, nimmt jeden Schnörkel wortwörtlich aus dem Spiel und ergibt eine Essenz der guten Eigenschaften. Ich bin daher erfreut, ein Imhotep-Spiel in den Reihe der Spiele für zwei Personen vorzufinden. (wd)
Steckbrief Imhotep - Das Duell |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Phil Walker-Harding | Kosmos | 2 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Claus Stephan, Michaela Kienle |