Ich kam schon als kleines Kind mit Spielen in Berührung. Wenn meine Erinnerung korrekt ist, begann alles mit einem modernen Leiterspiel, bei dem Teddybären die Helden waren. Es gesellten sich Racko sowie eine Deutschland- und eine Weltreise hinzu. Dazu brachten mir meine Eltern viele Klassiker bei: Monopoly, Mühle, Skat, Doppelkopf und Schach. Später kam noch Scrabble hinzu.
Wenn ich auf diese Zeit und diese Spiele zurückblicke, weiß ich, wie wichtig Spielen für mich im Leben war. Ich habe sehr daraus viel gelernt, als erstes den Zahlenraum und das Addieren von Zahlen bis zur Sechs. Es wurde mein Interesse für Geographie geweckt, mein logisches Denken trainiert und schließlich erlangte ich durch Scrabble ein tieferes Verständnis für Buchstabenkombinationen.
Als junger Erwachsener begann ich mit D&D (Dungeons und Dragons) ein erstes Rollenspiel und die Doppelkopfabende endete oft mit ein oder zwei Partien Acquire. Dann erschien Scotland Yard, was mich so manche Nacht kostete.
In dieser Zeit besuchte ich zum ersten Mal einer Spielveranstaltung. Es waren die 2. Internationalen Spielertage, die damals noch im Gebäude der VHS Essen abgehalten wurden. Dort bekam ich meinen ersten Kontakt zur Spieleszene, denn ich traf Alex Randolph. Eine unvergessliche Partie Twixt sorgte dafür, dass er mich noch Jahre danach kannte und wir uns auf jeder Spiel begrüßten.
Vielleicht war das der Anlass, selbst Spiele zu entwickeln. Schatzjagd und Cross produzierte ich in einer Kleinauflage von 60 Stück. Damit begab ich mich 1985 zum Göttinger Spieleautorentreffen und lernte so die Seite der Autoren ein wenig näher kennen.
Im selben Jahr lernte ich meine zukünftige Frau kennen. Schon kurz nach der ersten Begegnung wurde gespielt: Heimlich & Co. Diese nicht ganz gewöhnliche Geschichte ist auf der Webseite von Wolfgang Kramer unter Anekdoten nachzulesen. Damit begann unsere gemeinsame Zukunft, auch im Spiel.
Ich habe auch ein Leben jenseits des Spiels. Ein Teil nimmt mein Interesse für Sport ein. Ich schaue gern die NFL und schlage mir für den Superbowl eine Nacht um die Ohren. Im Fußball fiebere ich gebürtiger Bremer mit Werder. An zweiter Stelle steht der BVB. Ich habe früher keine fünf Minuten vom Stadion, damals noch das Westfalenstadion, gewohnt und auch das legendäre 3:1 gegen Fortuna Köln live miterlebt.
Meine andere große Leidenschaft ist die Literatur. Ich lese viel, zumeist Fantasy. Als ich mit der Herr der Ringe-Trilogie von J.R.R. Tolkien begann, war die Welt um mich herum vergessen, bis der Ring vernichtet und das Auenland befreit war. Zu meinem eigenen Erstaunen ist das andere Buch, das ich ebenso verschlungen habe, ein Sachbuch: Wir Kinder von Bahnhof Zoo von Christiane F.
Inzwischen bin ich selbst unter die Schriftsteller gegangen. Es ist eine Liebhaberei wie die Entwicklung von Spielen. Regelmäßig, das heißt alle zwei Monate, erscheint eine Geschichte oder eine Lyrik in einer Zeitung. Weitere Werke von mir sind in dem Buch Die Schönheit der kleinen Dinge veröffentlicht, das ich zusammen mit fünf Autorinnen herausgebracht habe. Auch in Zukunft werde ich meine Kreativität ausleben…
Zurück zu Spielen: Jetzt, im Jahr 2017, kenne ich deutlich mehr als 1000 Spiele. Zwei Spiele, die auch zum Spiel des Jahres gekürt wurden, haben es mir besonders angetan: Der Palast von Alhambra und Kingdom Builder. Beide wurden von Queen Games verlegt, dem Verlag in dem nun Solaris erscheint. Ich finde das klasse!
Wolfgang, im Januar 2017