Diese Rezension der dritten Erweiterung Race for the Galaxy - Auf der Schwelle zum Krieg muss ich mit einem Geständnis beginnen. Es ist mir nicht gelungen, die eigentlich nach Pöppelkiste-Standard erforderliche Anzahl an Spielen in wechselnden Besetzungen zusammen zu bekommen. Ich konnte meine Testspieler nicht ausreichend animieren. Das hat aus meiner Sicht drei Gründe:
Wenn sich auch nicht genügend ftf-Partien ergeben haben, so konnte ich doch das wunderbar gemachte RftG-Programm von Keldon Jones nutzen, das kostenfrei hier herunter geladen werden kann und auch schon diese Erweiterung umfasst. Die Computergegner sind durchaus nicht ohne, um nicht zu sagen stark, und neuerdings ist sogar eine Online-Multiplayer-Spielmöglichkeit eingebaut. Das Programm ist einfach klasse, absolut empfehlenswert.
Was aber nun bietet die neue Erweiterung? Ich bin versucht zu sagen, zunächst einmal das Übliche. 45 neue Spielkarten, die wieder so gekennzeichnet sind, dass sie erkennbar und aussortierbar sind. Vier weitere Startwelten mit den zugehörigen Angaben für das Solitärspiel. Neue Ziele 'Erster' bzw. 'Die meisten ...' Die Konstruktionsvariante für nun bis zu sechs Spieler. So weit, so gut.
Neu ins Spiel kommen die so genannten Prestigepunkte. Prestige gibt es für das Ausspielen bestimmter Karten oder das Nutzen von entsprechenden Fähigkeiten wie z.B. 1 Prestige beim Ausspielen einer Entwicklung etc. Prestigepunkte können aber auch wieder abgegeben werden, um spielerische Vorteile zu erhalten, wie zusätzliche Karten ziehen, zusätzliche militärische Stärke oder Siegpunkte erhalten. Auch gibt es ein Plättchen 'Größtes Prestige', das jede Runde einen Siegpunkt und eine Karte einbringt. Mit den Prestigepunkten wird also eine weitere Ebene ins Spiel eingezogen und man sollte sich frühzeitig entscheiden, ob man dort investieren möchte. Entweder richtig oder gar nicht.
Zudem gibt es eine neue Aktionskarte Bonus/Suchen für deren Einsatz mit Prestige gezahlt werden muss. Einmalig im Spiel kann mit ihr entweder ein verbesserter Bonus erzielt werden, z.B. Entwicklungskosten -2 oder beim Siedeln -3 und militärische Stärke +2. Auch die anderen Boni sind äußerst attraktiv. Oder die Karte wird eingesetzt, um etwas im Kartendeck zu suchen, z.B. eine 6er-Entwicklung oder eine gelbe Welt oder ... Wie oft hat man verzweifelt auf eine Karte gewartet, jetzt kann sie aktiv gesucht werden. Das heißt zwar nicht, dass man sie auch findet, einen Fund darf man ablehnen, aber immerhin. Also insgesamt eine starke Karte, die wohl überlegt eingesetzt werden will, denn leider, wie gesagt, nur einmal im Spiel.
Die Möglichkeiten der dritten Erweiterung wird man nicht gleich beim ersten Mal erfassen. Auch danach gilt es, sie entsprechend der aktuellen Situation fein zu tunen. Das zielt direkt auf den zu Beginn erwähnten dritten Punkt. Es bleibt damit festzuhalten, dass Auf der Schwelle zum Krieg (der Titel lässt schon eine Fortsetzung erahnen) für den Freak ein absolutes Muss ist. Alle anderen können aber aufgrund der Qualität des Grundspiels und der eventuell nicht vorhandenen früheren Erweiterungen durchaus darauf verzichten. (mw)
Steckbrief Race for the Galaxy - Auf der Schwelle zum Krieg |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Tom Lehmann | Abacusspiele | 1 - 6 Spieler | ab 12 Jahre | 30 - 60 Minuten | Martin Hoffmann, Claus Stephan |
Erweiterungen: Aufziehender Sturm Rebellen vs. Imperium Auf der Schwelle zum Krieg