Im Spiel Carnival of Monsters wurden wir in die Königlich Monstrologische Gesellschaft aufgenommen. Nun machen wir uns auf, legendäre Monster zu fangen. Dieses Mal beschränken wir uns auf drei der fünf Landschaften und jagen in den Wolkenlanden, der Tiefsee und im Verwunschenen Wald.
In jeder der drei Landschaften besitzen wir ein Camp, das uns mit dem Notwendigsten versorgt. In einer Auslage liegen aus jeder Landschaft zwei Startmonster, drei zufällige Monster und ein Monsterjäger.
In meinem Zug suche ich mir zuerst eine Landschaft aus, in der ich jagen will. Dann nehme ich mir den zugehörigen Landschaftswürfel und die auf dem Camp angegebene Zahl von schwarzen Würfeln. Dies sind anfangs zwei. Zusätzliche Würfel kann ich im weiteren Spiel durch Aufrüsten der Camps oder Kombinationen von bestimmten Monstern erlangen.
Die Landschaftswürfel sind keine Standardwürfel, sondern besitzen jeder ein andere Zahlenzusammensetzung; dabei besitzt jeder einige Zahlen größer als sechs.
Nach dem Würfelwurf lege ich eine Gruppe gleicher Würfel auf die Ablage. Nun darf ich die restlichen Würfel noch einmal würfeln. Erhalte ich dabei nur Zahlen, die schon herausgelegt wurden, muss ich einen herausgelegten Würfel mit dem höchsten Wert weglegen.
Höre ich auf, addiere ich alle herausgelegten Würfel und kann mit dem ermittelten Wert ausliegende Monster der entsprechenden Landschaft fangen oder Käfige kaufen.
Käfige sind einfach die Rückseiten des Monsternachziehstapels und kosten 10 Würfelpunkte. Die Monster haben jeweils einen Siegpunkt-Wert, wenn sie in der Landschaft gefangen werden, und die Hälfte davon, wenn sie im Käfig abgeholt werden.
Für herausgelegte Würfel mit den Werten 1 bis 3 verbessere ich eigene Camps. Ich bekomme dadurch nach und nach bis zu 6 schwarze Würfel. Jeder besitzt ein Camp, dass zusätzlich aufgewertet wird, wenn irgendjemand eine vorgegebene Zahl größer 6 würfelt.
Die gefangenen Monster besitzen im weiteren Spiel Spezialeigenschaften. Die meisten bringen in einer Dreiergruppe, die aus den drei verschiedenen Landschaften stammen, einen weiteren Würfel. Andere erlauben die Aufwertung eines bestimmten Camps, wenn eine bestimmte Zahl von irgendeinem Spieler der Runde herausgelegt wurde, oder wenn jemand einen Fehlwurf machte. Es gibt auch einmalige Camp-Verbesserungen oder den Diebstahl eines Käfigs eines anderen Spielers.
Die Auslage wird nicht automatisch nachgelegt, sondern nur dann, wenn jemand einen Käfig bekommt. Alle dann neu ausgelegten Karten werden mit Spielermarkern gekennzeichnet. Holt ein anderer Spieler die Karte, geht der Marker zurück. Bei Spielende, das mit dem Ende der Runde, in der der Nachziehstapel leer ist, eintritt, bekommt jeder die Monster, auf denen seine Marker liegen, als Käfige. Die Summe aus Monster und Käfigpunkten bestimmt den Sieger.
Beim ersten Lesen der Regeln dachte ich an Heckmeck im Bratwurmeck, da der Würfelmechanismus ähnlich ist. Doch dieses Spiel ist deutlich vielschichtiger.
Zuerst muss ich entscheiden, wo ich auf Jagd gehen will. Hier ist zu berücksichtigen, welche Monster ausliegen, und wie viele Würfel mir das Camp zur Verfügung stellt.
Beim Herauslegen muss das richtige Verhältnis von kleinen Würfelergebnissen, mit denen ich die Camps verbessere, und hohen Ergebnissen, die ich zum Fang brauche, finden. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass neue Würfel nicht nur durch die Camps, sondern auch durch die Dreierkombinationen von Monstern ins Spiel kommen. Diese Kombinationen wirken für alle Landschaften.
Beim Fangen ist eine weitere Frage: „Kaufe ich einen Käfig?“. Anfangs ist dieser Kauf nicht spielentscheidend, da die markierten Monster gern weggefangen werden. Geht der Nachziehstapel dem Ende entgegen und ist Platz in der Auslage, ist ein Käfig reizvoll, da die Chancen, dass neu aufgedeckte Monster liegenbleiben, steigen.
Doch all diese Überlegungen sind grundsätzlicher Art. Es ist ein Würfelspiel, bei dem die Würfel machen was sie wollen. Es lebt von allen Würfelwürfen, den eigenen und den fremden. Bei den eigenen bin ich aktiv, bei den Fremden freue ich mich über Aufwertung des eigenen Camp und über Fehlwürfe des Mitspielers. Gleichzeitig hoffe ich, dass ein eigenes Wunschmonster nicht weggefangen wird.
Monster Expedition ist ein Spiel, das ich gerne spiele und das im Spielkreis immer wieder gewünscht wird.(bd)
Steckbrief Monster Expedition |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Alexander Pfister | Amigo | 1 - 4 Spieler | ab 12 Jahre | ca. 30 Minuten | Dennis Lohausen, Michael Menzel, Oliver Schlemmer |