Pöppelkiste - Rezension

Everdell - Pearlbrook

Es ist ein kleiner Bach, der das gemütliche Everdell in Aufruhr versetzt. Die Tiere befinden sich nicht im Goldrausch, sondern auf Perlensuche. Perlen sind sehr wertvoll, erlauben sie die Herstellung von hilfreichen Schmuckstücken und den Bau von prunkvollen Wundern.

Nun sind unsere Arbeiter nicht geeignet, um im Bach zu tauchen. Deshalb gesellt sich ein Frosch als Botschafter zu jedem Tiervolk. Dieser wird wie ein Arbeiter eingesetzt und kommt bei jedem Jahreswechsel zurück, doch verrichtet er keine Aufgaben der Arbeiter.
Es ist nicht einfach, an die begehrten Perlen heranzukommen. Zunächst sind vier der fünf Fluss-Orte unentdeckt. Für eine Entdeckung sind - wie bei den einfachen Ereignissen - Voraussetzungen zu erfüllen, jedoch sind die geforderten Mengen geringer. Wenn ein Botschafter einen Fluss-Ort entdeckt, bekommt er sofort eine Perle. Anschließend ist das Gebäude oder das Wesen, auf das wir bei der Entdeckung gestoßen sind, bekannt. Um dort eine Perle zu erhalten, sind Abgaben zu leisten, Karten von der Hand sowie Ressourcen. Die Wesen fordern bestimmte Kartentypen von der Hand, und geben der Perle noch einen Siegpunkt. Bei Gebäuden sind ein Siegpunkt und eine Ressource abzugeben. Dafür gibt es Karten und die begehrte Perle. Damit nun auch ein jeder Perlen erwerben kann, gibt es einen allgemeinen Verkauf, der sehr teuer ist. Weil der Wert von Perlen sehr hoch ist, lohnt sich auch dieser Tausch.
Mit einer Perle lässt sich eines der beiden Schmuckstücke herstellen, die ich zufällig zu Beginn des Spiels erhalten habe. Sobald ich es hergestellt habe, profitiere ich von seinem Vorteil und bekomme am Ende des Spiels zusätzlich Siegpunkte. Habe ich zwei oder drei Perlen kann ich eines der Wunder errichten. Sie erfordern neben den Perlen noch viele Ressourcen und Karten von der Hand. Dafür bringen sie bei Spielende eine stattliche Anzahl von Siegpunkten.

Pearlbrook erweitert Everdell wortwörtlich: Ein neuer Spielplan, der im Westen Everdells fließt, zeigt den Bach mit seinen interessanten Plätzen. Auch thematisch ist die Erweiterung rund. Die Perlen sind ein neues Zahlungsmittel, das ausschließlich für Schmuckstücke und Wunder benötigt wird. Thematisch wird damit der Wert der Perlen unterstrichen.
Mit dem Bach und den Perlen kommen einige neue Gebäude und Wesen nach Everdell. Hafen und Piratenschiff, … und Piraten und einiges mehr. Im Vorfeld hörte und las ich öfter, dass es damit schwerer wird, ein passendes Wesen zu einem Gebäude zu finden. Das ist mathematisch korrekt, hat mich jedoch vom Gefühl her nicht gestört.
Mit Pearlbrook verändert sich Everdell. Die Besorgung der Perlen erfordert eine langfristige Planung, sodass sich zu der bisher überwiegend taktischen Seite des Spiels nun eine strategische hinzugesellt. Damit erhöht sich auch der Anspruch an die Spieler.

Ich gebe eine klare Empfehlung an all diejenigen Spieler, die sich in Everdell eine langfristige Ausrichtung ihrer Handlungen gewünscht haben. (wd)

Steckbrief Everdell - Pearlbrook	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	James A. Wilson	Pegasus	1 - 4 Spieler	ab 10 Jahre	40 - 80 Minuten	Andrew Bosley