Spielwarenmesse 2019Spielwarenmesse 2019

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Von uns (sehnsüchtig) erwartet

Es gibt Spiele, bei denen die Vorfreude auf das Erscheinen sehr lange währt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man einen Prototypen spielt, der einem besonders gut gefällt.

In unserem Fall dauerte es fast ein Jahr, bis aus dem Prototyp eine fertiges Spiel wurde und immer noch dauert es gut anderthalb Monate bis es Erscheinen wird. Die Rede ist von Hadara (Hans im Glück, Benjamin Schwer, 2-5 Spieler, ab 10 Jahre).
Das Prinzip des Spiels ist so simple: Ich bekomme zwei Karten und wähle eine aus. Entweder mache ich sie zu Geld oder ich bezahle sie und ihre Wirkung tritt in Kraft. Die andere Karte wird offen auf einen zugehörigen Kartenstapel abgelegt. Dies mache ich einmal mit jedem der fünf Kartentypen. Dann wählt man reihum eine der oben offen ausliegenden Karten. Jetzt kann ich auch die Karten erwerben, die meine Mitspieler abgelegt haben. Natürlich sind die Auswirkungen der Karten nicht so einfach, denn es ist ein Kennerspiel. Das Spiel gibt uns eine wunderbares Spielgefühl. Es geht immer voran, immer wieder habe ich Einfluss auf meinen Fortgang. Ich sehe die Zwänge auf mich zukommen und kann gegensteuern. Dazu kommt die Aufmachung, das Material, die Farbgebung. Hier kommt ein Spiel, von dem wir schon jetzt wissen, dass wir es sehr oft spielen werden.

Das nächste Spiel entdeckten wir durch ein Posting auf Facebook: Flügelschlag (Feuerland, Elisabth Hargrave, 1-5 Spieler, ab 10 Jahre). Hier zeigen die Karten Vögel. Wir erwerben die Karten und legen die Vögel in ihre Lebensräume. Dort haben sie Einfluss zum Beispiel auf die Karten, die wir nachbekommen oder auf das Futter oder die Eier. Dazu haben die Vögel Sonderfähigkeiten. Sobald ein Lebensraum aktiviert wird, werden alle Vögel aktiv und helfen mir mit ihren Fähigkeiten beim Fortschritt. Hier faszinierte uns sofort das Thema. Ornithologie ist ein seltenes Thema für Spiele, erst recht für Strategiespiele. Dazu ist der Ablauf sehr eingängig. Wir erwarten durch die Vielzahl der Vögel eine große Vielfalt und damit auch einen hohen Wiederspielreiz.

Ein weiteres großes Spiel ist uns wieder als Prototyp bekannt. Inzwischen hat das Spiel seinen endgültigen Namen: Die Tavernen vom tiefen Thal (Schmidt, Wolfgang Warsch, 2-4 Spieler, ab 10 Jahre). Über Würfel-Drafting bekommen wir jede Runde vier Würfel, die wir einsetzen können, um unsere Taverne zu verbessern und Gäste zu bedienen. Der Prototyp war damals noch nicht ganz rund und das Spiel dauerte ein wenig zu lange. Genau das macht uns Hoffnung, denn die Kombination von Schmidt Spiele, ein Spiel von Wolfgang Warsch, zu lang und nicht rund gab es ein Jahr zuvor auch. Das Spiel erschien dann unter dem Titel Die Quacksalber von Quedlinburg.

Bleiben wir bei Spielen, die wir als Prototyp kennengelernt haben. Overload (Schmidt, Wolfgang Riedl, 2-5 Spieler, ab 8 Jahre) hat ganz einfache Regeln. Wir starten mit zwei Figuren, die je acht Ringe aufnehmen können. Während wir über den Parcours laufen, bekommen wir jedes Mal einen Ring dazu, wenn uns jemand überholt. Ein neunter Ring schickt uns zurück zum Start, ansonsten ist jeder Ring im Ziel einen Punkt wert. Wer zuerst eine spielerzahlabhängige Anzahl von Ringen ins Ziel gebracht hat, ist Sieger. Das Spiel lebt vom Bangen und Hoffen und vor allem von der Schadenfreude.

Wir sind seit jeher Freude von Spielen im Fantasy-Bereich. Hier freuen wir uns ganz besonders auf zwei Spiele. In Tricky Druids (Pegasus, Carlo A. Rossi, 2-4 Spieler, ab 6 Jahre) sammeln wir Zutaten für Zaubertränke. Diese bieten wir dem Mitspieler an. Nimmt er sie, muss er sie verwenden, sonst ich. Ein Gefäß für nicht benötigte Zutaten steht als eine Art Papierkorb bereit. Ist dieser voll, zerstört die nächste unliebsame Zutat unseren Trank.

Über Res Arcana (Sand Castle Games, Thomas Lehmann, 2-4 Spieler, ab 12 Jahre) wissen wir nur wenig, Hier reizt uns die Kombination aus Autor und Kartenspiel, denn diese Kombination hat uns bei Cities, Race for the Galaxy und Jump Drive sehr gut gefallen. Wir hoffen, dass wir hier einen würdigen Nachfolger finden.

Ravensburger animiert Spieler, böse zu werden. Das wäre sicherlich eine gute Schlagzeile für Villainous (Ravensburger, Prospery Hall, 2-6 Spieler, ab 19 Jahre). Bei diesem Spiel schlüpfen wir in die Rolle eines Disney Bösewichts. Jeder dieser Bösewicht hat sein eigenes Ziel, dass er verfolgt. Charaktere aus dem Film helfen und behindern unseren Schurken.
Außerdem erscheint in Kürze Las Vegas Deluxe (Ravensburger, Rüdiger Dorn, 2-5 Spieler, ab 8 Jahre). Neben dem Grundspiel gibt es hier viele Varianten des beliebten Casino-Spiels.

Gerade auf der Nürnberger Spielwarenmesse werden viele Spiele mit kurzen Regeln vorgestellt, oftmals Spiele, die sich an Gelegenheitsspieler wenden. Hier fanden wir einige gute Ideen.

Beginnen wir mit Kniffel Duell(Schmidt Spiele, 1-4 Spieler, ab 8 Jahre). Hier werden erfolgreich Bilder in Chips ausgezahlt. Wer am Ende sechs der sieben Chiparten vorweisen kann oder sämtlicher der vier Chips einer Art besitzt, bekommt einen Bonus. Endlich ein Kniffel, bei dem das Aufschrieben entfällt.

Eine Vereinfachung steht auch hinter Corinth (Days of Wonder, Sebastian Pauchon, 2-4 Spieler, ab 8 Jahre). Es ist eine vereinfachte Version von Ysphahan und weil wir das gerne spielen, sind wir auf Corinth gespannt.

Natives (Kosmos, Alexey Konnov, Alexey Paltsey, Anatoliy Shklyarov und Trehgrannik, 2-4 Spieler, ab 8 Jahre) zog unsere Aufmerksamkeit durch die Grafik auf sich. Hier werden Ressourcen über Karten verwalten.

Beim nächsten Spiel wissen wir, dass die Regeln einfach sind, jedoch nicht, wie es sind in den Gehirnwindungen auswirkt.
Bei Ab durch die Mauer (Zoch, Jürgen Adams, 2-4 Spieler, ab 7 Jahre) wollen wir Geister verkleiden und sie dazu auf bestimmte Felder bewegen. Sie ein Feld weiter zu ziehen ist einfach. Sie per Magnet durch eine Mauer zu bewegen, ist auch gut vorstellbar. Aber was passiert, wenn ich das Spielbrett um 90 Grad drehe? Die Geister auf Magneten bleiben stehen, die anderen bewegen sich mit dem Spielplan. Wer dann ein Kostümteil erreicht hat, durchsucht einen von fünf Stapeln, ob er es findet. Wenn ja, kleidet er seinen Geist ein. Ziel ist es natürlich, seinen Geist als Erster komplett für den Karneval bereit gemacht zu haben.

Jetzt widmen wir unsere Aufmerksamkeit Spielen, die sonst nicht so viel Beachtung finden: Spiele in kleinen Schachteln.
Gerade zu Ostern und in der Reisezeit sind sie begehrte Objekte. Meist enthalten sie Spiele mit einfachen Regeln, schnell erklärt und bei guter Laune und gutem Wetter locker gespielt. Dieses Jahr gab es in Nürnberg viele solcher Spiele. Einige haben wir unter Trends vorgestellt, andere folgen gleich. Wir werden uns viele dieser Spiele anschauen und über die guten berichten.

Rück‘s Raus (Zoch, Antonin Boccara, 2-4 Spieler, ab 4 Jahre) ist ein schnelles Einschätzspiel. Es gilt, mit seinen sieben Räubern Beute zu machen. Wer den stärksten Räuber spielt, bekommt die Beute. Doch darf es nicht zu viel sein, denn es gewinnt, wer am zweitmeisten Beute macht.

Bei Ohanami (Nürnberger Spielkarten, Steffen Benndorf, 2-4 Spieler, ab 8 Jahre) draften wir Karten mit Zahlen. Wir legen sie in drei Reihen an, um in den Wertungen viele Punkte zu machen. Hier besteht der Reiz darin, zu entscheiden,ob man schnell Karten für Punkte anlegt oder flexibel bleibt.

Bei Pearls (Abacus, Christian Fiore und Knut Happel, 2-6 Spieler, ab 6 Jahre) sammeln wir selbige. Wertvolle Perlen sind seltener, aber wertvoll. Mit häufige Perlen lassen sich dafür schneller Ketten herstellen und damit Bonuspunkte sammeln.

Zum Abschluss gibt es das richtige Sommerspiel:
Bauchklatscher! (Huch, Heinz Meister, 3-6 Spieler, ab 6 Jahre). Jeder hat verdeckt eine Spielerfarbe, darf aber jede Farbe spielen. Wir schubsen einander in den kühlenden Pool. Wer all seinen Badefreunde im Wasser hat, scheidet aus. Agiert man zu offensichtlich, kann man nach seiner Farbe befragt werden. Ist die Vermutung richtig, springen alle eigenen Badefreunde ist Wasser, sonst die des Anklagenden.