GemüsewürfelGemüsewürfel

In der Spielewelt war Kochen schon lange ein Thema.
Die Leibköche seiner Majestät, Mamma Mia, Welt der guten Küche, A la carte oder Kitchenrush sind nur einige der Kochspiele für Familien, auch im Kinderspielbereich gibt es viele Beispiele.

Wie der Titel vermuten lässt, gehört auch Gemüsewürfel zu diesem Genre.
Die Gemüsewürfel, sieben Würfel von jeder der fünf Gemüsesorten, liegen zu Beginn des Spieles zufällig geworfen, in einem Rechteck -Block genannt- aus.
Jeder besitzt zwei offen liegende Rezepte und eine Zusatzkarte als Handkarte.

Rezepte

Ich starte meinen Zug, indem ich mit dem Papphackmesser Würfel aus dem Block schneide. Hierzu setze ich das Messer an einer Seite an, trenne Würfel ab, und schiebe sie vom Block weg. Hierbei ist zu beachten, dass die Würfel zusammen höchstens zehn Würfelpunkte zeigen dürfen. Außerdem muss der Block zusammenhängend bleiben. Die Würfel dürfen nicht gedreht werden.
Dann darf ich kochen. Jedem Rezept, dass ich koche, weise ich Zutaten aus meinem Vorrat zu. Zu jedem darf ich eine Zusatzkarte spielen, wenn ich ihre Bedingungen erfülle. Diese verursacht eine besondere Würzung und gibt weitere Punkte.
Ich beende meinen Zug, indem ich eine verdeckte Zusatzkarte oder ein offenes oder verdecktes Rezept, das ich dann aufdecke, ziehe.

Fehlt im Block mindestens eine Gemüsesorte, darf ich Nachschub holen. Dazu würfele ich aus den restlichen und den verbrauchten Würfeln einen neuen Block.

Hat jemand sein sechstes Rezept gekocht, sind alle anderen noch einmal an der Reihe, und das Spiel endet.

Rezepte

Gemüsewürfel hat einen enorm hohen Aufforderungscharakter. Viele bunte Würfel und ein Hackmesser aus Pappe locken, das Spiel auszuprobieren.

Obwohl der Titel dem allgegenwärtigen Vegan-Trend entspricht, finden sich auch fleischhaltige Rezepte wie Hühnchenpastete, Rindereintopf oder Gefilte Fisch. Natürlich müssen wir hier nur das Gemüse bereitstellen.
Auch die Zusatzkarten sind thematisch gestaltet. So heißt zum Beispiel eine Karte:“ Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen“. Sie verlangt: 4, 5 und 6 muss unter den verwendeten Würfeln vorhanden sein.

Man versucht zusammenpassende Rezepte, Würfeln und Zusätze zu bekommen. Da nicht jede Runde gekocht werden kann, werden die Zusatzkarten oft nachgezogen und eine wieder abgeworfen, denn das Maximum an Ressourcen beträgt zwei Rezepte, acht Würfel und zwei Zusatzkarten.

Dass es ein Spiel mit Zufallseinfluss ist, zeigen schon die vielen Würfel. Doch auch Improvisieren gehört zur guten Küche. So hat man zu Beginn des Spieles ein Improvisierungsplättchen, dass man abgeben kann, um einem Würfel beim Kochen entweder ein anderes Gemüse oder einen andere Ziffer zuzuweisen. Wird Nachschub geholt, erhält man das Plättchen zurück.

Rezepte

Für mich hat das Spiel eine gelungene Mischung aus Glück und Taktik. Lage und Zahlen der Würfel sind Zufall, doch beim Schneiden muss genau geschaut werden. Nicht immer ist es am besten, so viele Würfel wie möglich zu holen. Oft sind die Zahlen genauso entscheidend, wenn man eine Zusatzkarte spielen will.
Ich bin die ganze Zeit dabei, hoffe, bestimmte Würfel oder offen ausliegende Rezepte zu bekommen, oder schaue, ob ich meinem Nachfolger ein benötigtes Gemüse wegschnappen kann.

Mit der Altersangabe ab 6 ist das Spiel nach normalem Verständnis ein Kinderspiel. Für diese Altersgruppe gibt es vereinfachte Regeln. Zusatzkarten werden weggelassen: Leseverständnis und Rechnerei fallen weg. Noch einfacher wird es, wenn man die Obergrenze von 10 Würfelpunkten weglässt und stattdessen erlaubt, bis zu drei Würfel abzuschneiden.
Mit diesen Adaptionen wird es ein Spiel, bei dem das Handling den Hauptspaß bringt. Ich habe mit einigen Achtjährigen nach vollen Regeln gespielt. Da musste hin und wieder eine Karte erklärt werden.

Man fängt mit der einfachen Variante an; sind die Rechen- und Lesefähigkeiten gestiegen, kann man nach und nach die vollen Regeln einführen; das Spiel wächst mit und wird fordernder. Damit ist es für mich ein Top-Familienspiel, das jeder Altersgruppe gefällt. (bd)

Steckbrief
Gemüsewürfel
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Jory Cappel, Rowan Cappel, Josh Cappel Skellig 1 - 4 Spieler ab 6 Jahre ca. 30 Minuten Claire Lin