Dominion

DominionSetbau - einfach gemacht!

Das Kochrezept von Dominion ist ganz einfach:

  • Man nehme 10 Königsreichkarten je zehn Mal und lege sie aus.
  • Man beginne das Spiel: Pro Zug eine Aktion und ein Kauf.
  • Wenn das Spiel endet, zähle man die Punkte und ermittle so den Sieger.

Ein gutes Kochrezept allein sorgt nicht für schmackhafte Speisen. Neben der Zubereitung benötigen wir auch Zutaten guter Qualität, die dazu auch fein aufeinander abgestimmt sein sollten.

GärtenÜbertragen wir dies auf Dominion: Ich finde, dass Dominion ein sehr gutes Spiel ist. Die einfachen Regeln bieten ein variables Kochrezept. Die Speise daraus kann ich nach Lust und Laune würzen, genau meinem Geschmack anpassen, allein durch die Wahl der Königsreichkarten. Ich mag Curry als Gewürz ebenso gern wie ich Schokolade esse, doch beides zusammen in einem Mahl ist für mich schwer vorstellbar. Genauso verhält es sich mit den Königreichkarten in Dominion: Einige passen gut zusammen, andere nicht.

Eine Kartenmischung aus unverträglichen Karten führt bei Dominion zu einem eher faden Spiel. Das Kochrezept ist so gut, dass es immerhin funktioniert. Oft bleiben dann jedoch viele Königreichkarten ungekauft und damit ungenutzt liegen oder es überwiegt eine grundlegende Strategie und alle Spieler, die sie nicht spielen, sind chancenlos.
Es gibt bei Dominion vorgefertigte Sets von Königreichkarten, die die Würze für ein vielseitiges Spiel enthalten. Wenn ich jedoch von diesem Sets abweichen möchte - und die Neugierde dürften viele Spieler verspüren - stellt sich die Frage, wie ich ein gute Kartenauswahl, kurz Set genannt, bekomme. Dazu ist zunächst ein kurzer Abstecher in die grundsätzlichen Strategien notwendig. Eine tiefere Analyse bietet Peter Nos

MarktJahrmarkt Damit ich mir Siegpunkte kaufen kann, benötige ich Geld. Dabei ist es egal, ob es sich um Geld aus Geldkarten handelt oder aber um virtuelles Geld wie es Markt und Jahrmarkt bieten. Im einfachsten Fall könnte ich komplett auf Aktionskarten verzichten und nur Geld wählen, um an das Ziel guter Punktekarten zu kommen. Die meisten Spieler empfinden diese als Geldstrategie bekannte Vorgehensweise als öde und langweilig.
Damit nun eine Notwendigkeit besteht, von der Geldstrategie abzuweichen und Aktionskarten zu benutzen, muss ich damit besser fahren als mit der Geldstrategie. Dies gelingt dadurch, dass ich entweder durch Entsorgung lästiger Karten mein Deck effizienter gestalte, mehr Karten pro Runde zur Verfügung habe oder aber meine Mitspieler durch Angriffe behindere.
Viele der für diese Ausrichtung geeigneten Karten verbrauchen die eine Aktion, die mir in meinem Spielzug zur Verfügung steht. Damit ich mich nicht selbst blockiere, sind Aktionskarten notwendig, die entweder wieder eine neue Aktion bringen, z. B. der Spion, oder aber eine Aktionskarte, die mir meine Aktion vervielfältigt, wie das Dorf.

Hinzu werden Sets flexibler, wenn es dabei verschiedenen Startmöglichkeiten gibt. Dies erreicht man, indem mehrere Karten verfügbar sind, die sich gerade zu Beginn gut kaufen lassen und schon schnell nutzen bringen. Besonders geeignet sind hier Karten die Kosten von drei oder vier haben und Geld bringen.
Bei Angriffen wird ein Set vielseitig, wenn die Angriffe nicht immer erfolgreich sind. Dafür kann man einerseits die Schutzkarten verwenden, doch gibt es oft auch Karten, die die Folgen eines Angriffs auffangen: Eine Bibliothek hilft gegen die Miliz, ein Umbau oder eine Kapelle gegen die Flüche einer Hexe.

Kurz zusammengefasst lassen sich folgende Tipps für ein Set geben:

  • Nimm entweder eine Königreichkarte, die zwei Aktionen gibt, in das Set oder aber fülle das Set mit vielen Karten, die genau eine Aktion geben.
  • Burghof Gebe den Spielern eine Chance, an weitere Karten zu kommen. Es sollte also eine Karte geben, mit der man mindestens zwei Karten nachzieht.
  • Angriffe fördern Interaktion und erhöhen die Spieldauer. Spannend sind Angriffe dann, wenn es auch ein Gegenmittel gibt.
  • Gute Karten für den Beginn des Spiels erhöhen die Vielseitigkeit, weil anderenfalls Silber die beste und oft auch langweiligste Alternative ist.

Übrigens: Alle vorgegebenen Sets in den Regeln beachten diesen Aufbau.

Zuletzt noch ein Tipp an erfahrene Dominionspieler: In jeder Spielergruppe gibt es unbeliebte Karten. Nimm eine davon und kombiniere sie mit einer sehr guten Unterstützung, z. B.:

  • Große Halle ThronsaalDie Große Halle ist zu langweilig? Nimm den Thronsaal als einzige Karte hinzu, die zwei Aktionen gewährt!
  • Der Wunschbrunnen ist dir zu glückslastig? Kombiniere ihn mit der Geheimkammer.
  • Hilft der Bürokrat gegen die sehr effizienten Kapellendecks?
  • Angriffskarten gelten als harmlos und können ignoriert werden? Kombiniere Spion und Dieb!

Und nun weiterhin viel Spaß mit Dominion. (wd)