Pöppelkiste - Artikel

Familienspiele

Wie in jedem jahr machen die Familienspiele, den größten Teil der Neuerscheinungen aus.

Cascadia (Kosmos) ist Spiel es Jahres. Nun gibt es mit Sattgrün (Kosmos) ein Spiel, dass den Auswahlmechanismus erneut nutzt. Dieses Mal wählen wir eine Aktion und entweder eine Pflanze oder einen Raum. Die Pflanze soll wachsen. Die wird sowohl durch die benachbarten Räume als auch durch die Aktionen gestützt. Im Spiel sind viele Erweiterungen enthalten, die das Spiel vom Familienspiel zum Kennerspiel entwickelt.

Weiter geht es mit den Pflanzen. In Mykelia (Ravensburger) sind Pilze die Protagonisten, die ein Stück der Landschaft für sich haben möchten. Das geht über Karten, die Aktionen verleihen und Geld geben. Mit dem Geld kaufen wir neue Karten, die unser Deck verstärken. Mykelia ist ein anspruchsvolles Familienspiel, dass auf einfache Art das Deckbuilding näherbringt.

Auch Worker-Placeement wird Familien nähergebracht und zwar mit der Familienversion von Everdell, die My lil Everdell (Pegasus) heißt. Das Setting wurde beibehalten und auch der Ablauf ist ähnlich dem großen Vorbild. Vereinfacht wurden Bestandteile wie die Funktionen und die verschiedenen Ressourcen. Damit erschließt sich Everdell hoffentlich eine neue Zielgruppe.

Wenn wir schon bei Familien und im Wald sind, machen wir mit Peter Pan weiter. Die Kinder wurden von Captain Hook (von wem sonst?) entführt. Wir schlüpfen in die Rollen der Nimmerland-Figuren und müssen die Kinder wiederfinden. Dabei kennt immer nur der rechte Nachbar den genauen Ort. Er kann ihn uns dadurch beschreiben, dass er uns Abstände zu Landschaftsmerkmalen nennt. Individuelle Fähigkeiten der einzelnen Figuren ergeben für die Spieler jeweils eigene Möglichkeiten, den Aufenthalt des Kindes wiederzufinden.

Nur ganz kurz erwähnt seinen zwei Spiele, deren Thema auch von einer Romanvorlage stammt: Harry Potter – Dumbledores Armee (Noris) und Harry Potter – Quidditsch (Noris).
Ebenfalls bekannte Protagonisten hat Der Herr der Ringe – Gemeinsam zum Schicksalsberg (Kosmos). Natürlich gilt es wieder den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Wer sich wie bewegt, wird über Würfel bestimmt. Das Ergebnis ist nicht nur die Bewegung, sondern auch eine Aktion. So können die Nazgul den Weg zum Schicksalsberg versperren oder andere Helfer von Sauron treten in Erscheinung. Durch spezielle Auslagen werden die einzelnen Abschnitte des Buches kooperativ nachgespielt.

Hoch hinaus kommen wir auch bei Pyramido (Siren Games/Heidelbären). Wir bauen eine Pyramide mit einer Grundfläche von 20 Quadraten. Ein Plättchen deckt zwei Quadrate ab und zeigt ein oder zwei Farben sowie Symbole. Sobald eine Ebene fertiggestellt ist, wird sie gewertet. Dafür müssen wir vorher unsere Objekte in den Flächen verteilen. Punkte gibt es für Symbole in den Flächen mit Objekten. Ab der zweiten Runde bauen wir eine Ebene höher, bis die Pyramide schließlich mit einer Spitze aus zwei Flächen fertiggestellt ist.

Aufwärts geht es auch bei Sakura Heroes (Ravensburger). Auf Geschwindigkeit würfeln wir, um eine von mehreren Vorgaben zu erfüllen. Wer dies zuerst schafft, steigt eine Stufe höher. Da die Aufgaben immer schwieriger werden, haben die zurückliegenden Spieler bessere Chancen, eine ihrer Aufgaben zu erfüllen.
Würfel sind auch der Antrieb bei Finish Line (Queen Games), einem Pferderennspiel. Wir wetten auf Sieg oder Platz von Pferden. Reihum wird mit verschiedenen Würfeln gewürfelt. Der Spieler am Zug bekommt die nicht genommenen Würfel und fügt einen Würfel aus dem Vorrat seiner Wahl hinzu. Er würfelt und wendet einen Würfel auf ein Pferd an. Ein Rennen geht so lange bis keine Würfel im Vorrat sind. Die Quoten, die sich aus der Startposition der Pferde ergeben, werden ausgezahlt und es folgt das nächste Rennen. Ein Spiel geht über drei Rennen.

Jetzt gehen wir ein wenig auf Reisen. Bei Wanderlust (Game Factory) werden drei Skalen aus neuen Plättchen ausgelegt. Dazu nutzen wir verschiedene Kartensets, um auf diesen Skalen voranzukommen. Wer hier seine Karten durch Zukäufe geschickt verbessert, wird sicher mehr Strecke zurücklegen. Hier haben wir ein zweites Spiel, das Deckbuilding als Mechanismus eines Familienspiels ausweist.
Bei Tribes of the Wind (Huch!) sind die Aktionen auf Karten. Ihnen ist jeweils eine bestimmte Farbe zugeordnet, die auch auf der Rückseite zu sehen ist. Meine Aktion wird stärker, wenn auch meine Nachbarn diese Aktion besitzen.
Wo endet unsere Reise? Auf The Island (Kosmos). Es ist ein Legacy-Spiel und der Nachfolger von The City. Dieses Mal arbeiten wir uns vom Strand ins Landesinnere vor. Natürlich gibt es wieder die acht Umschläge, durch die neues Material und neue Regeln ins Spiel kommen.

Inseln gibt es viele in Griechenland, und dort bauen wir jetzt Säulen. Bei Evora (mebo/Heidelbären) suchen wir aus drei freien Feldern eines aus und verfahren nach der Anweisung dort. Meist setzen wir ein Stück Säule. Dafür gibt es direkt Punkte. Die gibt es ebenso für Mehrheiten an den Säulen und auch auf den verschiedenen Ebenen. Neutrale Säulen spielen als eigenen Fraktion mit, die die Mehrheitenwertungen verändert.

Wasser ist nichts für dich? Dann hinein in den Wilden Westen. Für eine Handvoll Meeple (Final Frontier/Asmodee) simuliert den Wilden Westen auf einfache Art. Wir verteilen Meeple, die je nach Farbe eine andere Aktion zulassen, auf die Kalaha-Art. Im letzten Gebäude führen wir dann die Aktion durch.

Doch Wasser? Käpt’n Pepe Schatz Ahoi (Haba) ist ein Legacy-Spiel für Kinder. Es geht darum, unter Zeitdruck die Mannschaft an die richtigen Paddel zu bekommen. Wenn die Aufgaben gut gelöst werden, gibt es weiteres Material, dass uns natürlich die Aufgabe erschwert. 25 Steigerungen sind hier möglich, ehe wir die Reise mit Käpt’n Pepe beenden.

Bei Schwarmlichter (Haba) begeben wir uns sogar unter Wasser. Wir suchen von vier Tierarten eine bestimmte Anzahl. Dumm nur, dass sie immer zu zweit, dritt oder viert auf den Karten sind. Genommene Karten dürfen wir auch nicht zurückwerden. Wer seine Tiere korrekt gefunden hat, sorgt dafür, dass die Mitspieler für fehlende Tiere Minuspunkte bekommne.

Manche Spiele lassen keine thematische Einordnung zu, weil sie abstrakt sind. So eines ist Set Up (Bezzerwizzer/Asmodee) Die Spieler legen Plättchen mit Zahl und Farbe. Wer ein Triple erschafft, bekommt dafür Punkte. Allerdings können Steine auch überbaut werden, sodass Vorbereitungen von Triplen durch die Mitspieler vernichtet werden können.
Bei Nimalia (Pegasus) legen wir Karten übereinander um für die Auslage für die nächste Wertung bereit zu machen. Wir sehen schon im Voraus, was dann gewertet wird und so gilt es, bereits bei den ersten Wertungen auch Vorbereitung für die späteren zu treffen.

Langsam wird eine Pause fällig? Mit Kaffee. Dann bereiten wir einige vor wie in Café del Gatto (Schmidt Spiele). Sie haben die Größe von 1 bis 4 Plätzen, die mit Kaffee und Milch aufgefüllt werden müssen. Diese stehen in einem Ständer und bestimmen gegenseitig den Preis. Wenn ein Kaffee fertig zubereitet ist, wird er gewertet. Ich bekomme Geld, je weniger Sorten ist verwendet habe, desto mehr. Die Punkte ergeben sich aus den Werten von Milch und Kaffee. Allerdings muss ich ein Plättchen dafür nehmen. Wenn es kein passendes mehr gibt, bekomme ich eines mit weniger Punkten.

Zahlen prägen viele Spiele, manchmal schon im Titel. Flip 4 (Noris) basiert auf 4 gewinnt, bereichert es dabei um eine Zugmöglichkeit: Statt eine Chip in das Spielgerät zu werden, kann man es kippen und so die Stellung komplett verändern und auch direkt gewinnen.

Bei Wie die Wombats (Noris) müssen wir Karten mit unterschiedlich vielen dieser Wombats in einer bestimmten Form auslegen. Dabei müssen die Reihen nach Vorgabe auf- oder absteigend sein. Bei 10 oder 20 Wombats noch einfach, bei 60 schon nicht mehr. Und wer es noch schwerer haben will, nimmt die roten oder die Eisbären.

Zum Abschluss ein Spiel, bei dem die Altersangabe die überraschende Zahl ist: Ab 2 Jahren spielen wir Ente Hut, alles gut! (Haba). Wir ziehen eine Ente zu einem Farbring und legen ihn der Ente als Hut auf den Kopf. Dann ziehen wir die Ente weiter zu dem Spieler, der den Ring an seine Tafel anlegen kann. Das Spiel besitzt auch eine Tafel und kann somit auch das Spiel gewinnen und uns Spieler ohne Sieger dastehen lassen.