Schon das Bild auf der Schachtel unterscheidet Dixit von anderen Spielen. Ein Mann sitzt mit Schal auf einem Buch, das sich in einem Meer aus Hügeln befindet. Diese Andersartigkeit setzt sich im Inneren der Schachtel fort. Ein nummerierter Laufweg (im Schachteleinsatz) und kleine hölzerne Hasenfiguren dienen als Punkteskala.
Der Kern des Spiels besteht aus 84 großformatigen Bildkarten. Deren Motive sind oft surrealistisch und zeigen scheinbar Motive aus Märchen. Meist verknüpfen sie dabei Dinge, um so Neues zu komponieren, wie die Treppe, die in den Himmel führt. Oder aber es werden Verbindungen geschaffen, die uns unwirklich erscheinen, zum Beispiel der Anker in der Wüste. Die Bildkarten spiegeln Gefühle wieder und regen zum Nachdenken an. Allein sie zu betrachten bereitet Freude, und es bedarf keines Spiels, damit sie in die Hand genommen werden.
Nun ist Dixit ein Gesellschaftsspiel im weitläufigen Sinn, weil es Punkte gibt und damit einen Sieger. Im Spiel ist der Sieg belanglos, weil der Weg das Ziel und die Unterhaltung ist. Jeder Spieler bekommt sechs Bildkarten. Ein Spieler wird zum Erzähler und sagt ein Wort, einen Satz oder erzählt eine Geschichte. Dazu legt er verdeckt eine seine Bildkarten vor sich ab. Alle anderen Spieler überreichen ihm, ohne dass jemand das Bild sieht, eine ihrer Bildkarten. Alle ausgewählten Bilder werden nun gemischt, offen ausgestellt und mit einer Nummer versehen.
Es gilt nun, das Bild des Erzählers zu erkennen. Indem jeder Spieler ein kleines Nummernplättchen vor sich ablegt, treffen sie ihre Entscheidungen. Bei der Auswertung wird zunächst geschaut, ob alle Spieler oder niemand das Bild des Erzählers erkannt haben. Dann gibt es zwei Punkte für jeden außer dem Erzähler. Ansonsten bringt jede korrekte Bestimmung des Erzählerbildes drei Punkte, sowohl für den Spieler, der das Plättchen gelegt hat, als auch für den Erzähler. Wurde ein anderes Bild gewählt, bekommt der Spieler, der es ausgewählt hat, einen Punkt.
Das Spiel endet, sobald der Bildkartenstapel aufgebraucht ist. Wer dann die meisten Punkte hat, ist Sieger.
Das Spiel bereitet allein schon aufgrund der Bildkarten große Freude. Die Kommunikation ist ruhig, und bei der Bildauswahl sind die Spieler meist in sich gekehrt. Bei der Auswertung gibt es manchmal die Gespräche, was sich wer bei der Auswahl der Bilder gedacht hat. Von seiner Stimmung her ist Dixit weniger als Spiel als eine Kommunikation und ein Zusammensein mit Regelwerk. Aus diesem Grund entfaltet Dixit sein Potential am Besten in einer großen Runde. Eine Sonderregel erlaubt es zwar, zu dritt zu spielen, doch ist es zu fünft oder gar sechst viel unterhaltsamer.
Das Spielprinzip gleicht dem von Nobody is perfect mit anderem Medium, eben Bildern. Genau die Bilder machen Dixit aus, weil sie eine Vielfalt von Interpretationen zulassen, Assoziationen herstellen lassen ohne jedoch von den Spielern eine künstlerische Kreativität zu verlangen.
Insgesamt ist Dixit ein Spiel, welches Spielen im Sinne von spielerisch vermittelt. Damit man die Freude genießen kann, darf der Sieg nicht wichtig sein, sondern man muss den Weg gehen und ihn genießen. Im Ziel dann darf man nicht nur auf das Erreichte schauen, sondern sollte den Weg zurückzublicken und den Genuss noch einmal zu spüren. (wd)
Steckbrief Dixit |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jean-Louis Roubira | Libellud | 3 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Marie Cardouat |
Erweiterungen: Dixit 2 Dixit 3
Eigenständiges Spiel: Stella
Artikel: Die surreale Welt der Marie Cardouat Dixit - What A wonderful World