Rätsel kreuzt Mystery: Ohne das gewisse Etwas wäre es ein Szenario, dass mich mehr an die Spinnweben als an das Geschehen in einem englischen Landhaus denken ließe. Und das Etwas wird geliefert. Das Spiel benötigt eine App, weil wir das Rätsel über Geräusche, manchmal mit ein paar Brocken Text, lösen werden.
Die Geschichte ist in sechs Kapitel unterteilt, zu jedem gehören drei Episoden. Sechs Bilder auf Karton stellen die Kapitel dar, 18 Bilderkarten die Episoden. Wir spielen normal (es gibt noch einfach mit mehr Hinweisen) und in zwei Teilen zu je neuen Bildkarten (schwer geht mit allen 18 zusammen).
Über die App kann jedes Bild gescannt werden. Es ertönt eine akustische Darlegung des Kapitelanfangs oder der Episode. Unsere Aufgabe ist es, jedem Kapitel die drei richtigen Bildkarten zuzuordnen und sie in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dann gibt es das gesamte Kapitel am Stück, angereichert durch kleine, neue Schnipsel, die für die Geschichte wichtig sind.
Sind alle Bilder korrekt geordnet, sind noch die Kapitel zu sortieren. Der Erfolg wird mit einem Epilog belohnt, der die Geschichte abschließt.
In der wuchernden Welt der Rätsel ist dies andersartig. Die Geräusche sind gut arrangiert. Auch die Bilder auf den Karten helfen. Es ist nicht leicht, die Karten richtig zu sortieren. Wir brauchten in fünf Kapitel mehr als einen Versuch. Doch nicht die perfekte Umsetzung sorgt für das Erlebnis, sondern die schrittweise Entstehung der Geschichte. Zu Anfang sind die Spieler ahnungslos. Mit jeder Episode, mit jedem gelösten Kapitel verstehen sie mehr. Das ist großartiges Kino, bei dem der Spieler zwischen Spannung, Fortschritt, Aufmerksamkeit, wiederholtem Horchen und dem Mitgefühl für die Protagonisten wechselt.
Wer die ewigen Rätsel in der x-ten Auflage satt hat, wird hier mit einem völlig neuen Konzept begrüßt. Wir haben knapp zwei Stunden mit der Tänzerin verbracht. Es gibt keinen Zeitdruck und keine Bewertung. Als wir die App ausschalteten, war es, als wenn wir ein gutes Buch gelesen hätten und es zum letzten Male zuklappten. Wir werden ganz sicher weitere Echoes spielen. (wd)
Tipp für den Scanner Der Scanner reagiert mitunter etwas träge. Dann kann es sein, dass er die Geräusche zum vorher gescannten Bild abspielt, obwohl man sicher ist, neu gescannt zu haben. Deshalb erst schauen, ob die gewünschte Karte im Aktivierungskreis zu sehen ist, bevor er gedrückt wird. |
Steckbrief Echoes - Die Tänzerin |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Dave Neale, Matthew Dunstan | Ravensburger | 1 - 6 Spieler | ab 14 Jahre | ca. 60 Minuten | DE Ravensburger |
Die Tänzerin Der Cocktail Der Mikrochip Der Ring Die Violine Mord auf Ex Draculas Erbe