Mit der dritten Erweiterung dachte ich, dass der Ausbau der Alhambra abgeschlossen sei. Als ich dann auf der Spiel '05 eine Vorankündigung für eine vierte Erweiterung sah, war klar, dass es noch mehr Module geben wird. So geschah es dann auch im Frühjahr 2006: Die Schatzkammer des Kalifen erschien und brachte vier neue Module mit. Diese sind im Einzelnen:
Die Angreifer bestehen aus zwei verschiedenen Kartentypen: vier Angriffskarten und sechs Kundschafter. Die vier Angriffskarten zeigen je eine Himmelsrichtung. Diese vier Karten werden gemischt und als Stapel bereitgehalten. Die oberste Karte gilt für die nächste Wertung. Dazu werden zwei Kundschafter ausgelegt, die jeweils einen Gebäudetyp zeigen. Wer als erster ein solches Gebäude baut und es exakt bezahlt, darf sich die oberste Karte von den Angreifern anschauen. Der Kundschafter kommt damit aus dem Spiel.
Bei einer Wertung bringen die Angreifer negative Punkte ins Spiel. Bei der ersten Wertung gibt es für jedes Randplättchen in der angezeigten Himmelsrichtung, das keine Mauer aufweist, einen Minuspunkt. Bei der zweiten erhöht sich dies auf zwei Minuspunkte. Bei der dritten Wertung gibt es nicht nur drei Minuspunkte für die gezeigte Himmelsrichtung sondern auch noch einen Minuspunkt für die beiden benachbarten Richtungen. Danach gehen sowohl die Angreifer als auch noch nicht genutzte Kundschafter aus dem Spiel. Nach den Zwischenwertungen kommen zwei neue Kundschafter ins Spiel.
Die Baumeister sind spezielle Währungskarten mit dem Wert 3. Es gibt für jede Währungsart vier Baumeister. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler zwei zufällige Baumeisterkarten. Sechs weitere Baumeisterkarten (vier bei sechs Spielern) werden in die Geldkartenstapel 3 und 5 eingemischt.
Ein Spieler kann eine Baumeisterkarte genauso wie die anderen Währungskarten verwenden. Er kann sie aber auch in der Baumeisterfunktion spielen: Dann darf er für die Karte am Ende seines Zuges einen Umbau seiner Alhambra entsprechend den Grundregeln durchführen. Der Spieler benötigt also keinen Zug bzw. Extrazug für den Umbau der Alhambra.
Die Bazare bestehen aus acht Plättchen. Jedes dieser Plättchen zeigt eine Kombination von drei verschiedenen Gebäudearten; genauer: einen Pavillon oder ein Serail, eine Arkade oder ein Gemach sowie einen Garten oder einen Turm. Auf jedem Plättchen ist außerdem eine Währung abgebildet.. Mit dieser Währung kann man das Plättchen kaufen; den Wert dazu gibt die aktuell ausliegende Karte an (gibt es keine, kann man den Bazar nicht kaufen). Wer einen Bazar kauft, baut ihn wie ein Gebäudeplättchen an, wobei Bazare nie Mauern enthalten.
Am Ende des Spiels bringt jeder Bazar Punkte: Jedes angrenzende Gebäude, das auf dem Bazar abgebildet ist, bringt einen Punkt. Diese Punkte werden mit der Anzahl der Farben multipliziert, zu denen es passende Gebäude gibt. Im Höchstfall bringt ein Bazar also 24 Punkte.
ist das namensgebende Modul. Für sie gibt es eine kleine Auslage, die den Weg in ein unterirdisches Gemäuer zeigt. Dort befinden sich drei Kammern. In jede dieser Kammer werden vier zufällig gezogene Schatztruhen gestellt. Sie gibt es in den Farben der Gebäude.
Für die vier Schatztruhen einer Kammer zahlt man mindestens 8 Währungseinheiten, die hier auch kombiniert werden dürfen. Auch Überzahlen ist hier nicht von Nachteil, da es für genaues Zahlen keinen Extrazug gibt. Hat man die Schatztruhen erstanden, so platziert man sie auf seine Gebäude und zwar muss eine Schatztruhe immer auf ein farbgleiches Gebäude. Dabei kann jedes Gebäude nur eine Schatztruhe beherbergen. Schatztruhen, die man nicht unterbringen kann, gibt man an den linken Nachbarn, der sie nun platzieren darf. Das geht solange, bis alle Schatztruhen untergebracht sind oder sie zurück in den Beutel kommen.
Schatztruhen haben eine eigene Wertung, die in allen Werten um Eins höher ist als der Turm. Somit stellen Schatztruhen einen besonderes hohen Wert darf.
Auch die vierte Erweiterung bringt neue Ideen und Möglichkeiten für das Grundspiel. Mit 16 Modulen ist die Auswahl so groß, dass ich kaum mehr dazu komme, alle zu spielen. Die Module dieser Ausgabe sind sehr verträglich gegenüber anderen Erweiterungen. Dazu sind sie sehr abwechslungsreich. Ich persönlich mag am liebsten die Schatzkammer. Das liegt sicher daran, dass sie Vielseitigkeit im Bauen fördern. Ich mochte ja auch schon die fliegenden Händler der dritten Erweiterung sehr gern. Die Bazare erinnern mich von der Wertung her an die Gärten der Alhambra. Sie sind ein schöne Übertragung dieser Wertungsart. Die Angreifer leben von der Angst und bieten somit erstmals ein Negativerlebnis. Damit stellen sie eine neue Kategorie von Modul dar. Die Baumeister nutzte ich bisher kaum, weil mich auch schon der Verlust von drei Währungseinheiten stört. Um ihren wahren Wert zu erkennen, müsste man sie häufiger mit Modulen zusammenspielen, die auf bestimmte Konstellationen gehen, z. B. der Bazar oder die fliegenden Händler. Alles in allem sind die neuen Module erfrischend anders, was ich bei bereits vorher 12 existierenden Modulen nicht erwartet habe. (wd)
Steckbrief Der Palast von Alhambra - Die Schatzkammer des Kalifen |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Dirk Henn, Wolfgang Panning | Queen Games | 2 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | 45 - 60 Minuten | Hans-Jörg Brehm |
Der Palast von Alhambra Die Gärten der Alhambra Alhambra - das Würfelspiel Jubiläumsedition Granada Alhambra Mega-Box Alhambra - The Red Palace
Erweiterungen: Die Gunst des Wesirs Die Tore der Stadt Die Stunde der Diebe Die Schatzkammer des Kalifen Die Macht des Sultan Die magischen Gebäude Die Falkner Designers' Edition
Artikel: Bewertung der Erweiterungen Die Erweiterungen der Alhambra - aus der Fairplay, Ausgabe Nr. 88 Wolfgangs Lieblingsspiel
Die Mega-Box: Unpack Fill-In Alhambra Mega-Box